News: AMD RX6/7 Intel Arc und Nvidia RTX 4 - Kommt jetzt die GPU-Schwemme?

08.05.2022 von Rudi Schmidts



Der Krieg in der Ukraine und der Lockdown in Shanghai sorgen weiterhin für enorme Verwerfungen auf den Weltmärkten und dennoch kommen die Preise für Grafikkarten nach 18 Monaten Preisirrsinn gerade jetzt zur Vernunft.

Viele Modelle sind nun erstmals zu ihrer ursprünglich genannten unverbindlichen Preisempfehlung verfügbar und bleiben zu diesen Preisen sogar längere Zeit bei den Händlern liegen. Das hat sicherlich auch damit zu tun, dass die Cryptokurse seit längerem stagnieren, jedoch stellen die kommenden GPU-Modelle wohl aktuell die größere Hemmschwelle für einen Neukauf dar. Doch was genau steht denn eigentlich wann in den Startlöchern?

AMD-GPU-Refresh bereits am 10. Mai

AMD hat bereits einen leichten GPU-Performance Refresh für den 10. Mai am Start. So wird es

- eine RX 6950XT (16GB/256b/18Gbps/335W) für 1099 US-Dollar,

- eine RX 6750XT (12GB/192b/18Gbps/250W) für 549 US-Dollar,

sowie

- eine RX 6650XT für (8GB/128b/17,5Gbps/180W) für 399 US-Dollar geben.

Besonders dem neuen Flaggschiff RX 6950XT wird nachgesagt, in Spielen mit einer RTX 3090 Ti auf Augenhöhe zu residieren, bei ungefähr halber UVP.

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Mal sehen, ob dies Nvidia wiederum dazu bewegt, noch eine Super-Serie wie der letzten Generation nachzuschieben. Dies halten wir allerdings für sehr unwahrscheinlich, weil Nvidias RTX 4xxx-Serie bereits für den September erwartet wird und die Lager nun auch erstmals seit 18 Monaten mit RTX 3xxx-Modellen noch mehr als ausreichend gut gefüllt sind. Hier erwarten wir eher noch einmal einen weiteren Preisrutsch, zumal sich die aktuell schlechte wirtschaftliche Lage negativ auf die GPU-Kauflaune auswirken dürfte.

Intel Arc Desktop-GPUs vor der Einführung

Und auch von Intel sollen nun endlich die ersten Arc-Grafikkarten ab Anfang Juni verfügbar werden. Mit diesen Karten versucht Intel jetzt als Dritter im Bunde AMD und Nvidia direkte Konkurrenz zu machen, was jedoch nicht einfach werden dürfte.

Gerüchten zufolge sind Intels Treiber noch immer ziemlich unausgegoren und die Konkurrenz verkauft ihre Karten leider auch nicht mehr zu den Mondpreisen der letzten 18 Monate. Dafür ist Intel aktuell führend bei den integrierten Hardware-Codecs und kann als einziger PC-Hersteller momentan 10 Bit 4:2:2 beschleunigt in Hardware dekodieren.

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Am spannendsten dürfte erst mal die Arc A750 mit 8 GB RAM an einem 128-bit Bus werden. Diese soll dann für ca. 350 US-Dollar in der Performance mit einer RTX 3060 vergleichbar sein. Allerdings gilt es in der Preisklasse mittlerweile auch gegen "größere" 128 Bit Modelle zu bestehen, also die Nvidia RTX 3060 Ti sowie die RX 66x0(XT)-Modelle von AMD. Hier wird es spannend, inwiefern Intel mit seinem "letzten Preis" überzeugen kann, sofern man überhaupt die Treiber bis dahin stabil bekommt. Das letzte angekündigte Treiber-Update ist jedenfalls erst mal gar nicht erschienen.

Nachdem Intel bereits vollmundig verkündet hat, in diesem Jahr mindestens 4 Millionen GPUs unter die Leute zu bekommen, dürfte dies bereits vom Start weg nur durch äußerst attraktive Preise zu bewerkstelligen sein.

RTX 40xx und RX 7xxx ab Herbst

Doch nicht nur volle Lager wohin man schaut. Zusätzlich wird es bereits Anfang Herbst mit einer frischen Generation an GPUs weitergehen. Diese werden erst einmal in hochpreisigen Segmenten eingeführt, während die "alten" (also aktuellen) Modelle wahrscheinlich bis nach Weihnachten im Sortiment bleiben werden. Im absoluten High End zeichnet sich zwischen Nvidia und AMD eine wahre Schlacht der Titanen ab: So werden von beiden Konkurrenten Rechenleistungen um die 100 TFLOPs erwartet. Das entspricht übrigens ungefähr der fünffachen Leistung eines Mac Studio mit voll ausgebautem M1 Ultra. Das alles bei einem ebenfalls rekordverdächtigen Stromverbrauch bis zu 900W. Wir erlauben uns als erste Schätzung ca. 3000 Dollar für die größte RTX 4090 und 2000 Dollar für AMDs Konterkarte (RX 79xx XT?).

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Der starke Dollar wird zudem für alle Hersteller ein weiteres Problem in Europa darstellen, da er ,die UVPs der kommenden Grafikkarten hierzulande deutlich teurer machen wird als die aktuellen Modelle. Der Seegang im GPU-Markt dürfte auch darum in den nächsten Monaten weiterhin recht unruhig bleiben...

   

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