Axel hat geschrieben:Wenn die Cam das untere Halbbild zuerst aufnimmt (DV-Standart), dann wird das nächste, obere eine 50tel (?) Sekunde später aufgenommen, es zeigt also ein Bild, das zeitlich nach dem ersten liegt. Wie soll es also irgendeiner Software gelingen, die Reihenfolge zu vertauschen, ohne Salat zu fabrizieren? Liegt es daran, daß uns das Rechner-Display nur eins der Felder zeigt? Ist dies überhaupt richtig?
Zu der 50tel Sekunde:Acer hat geschrieben:Da die Cam es aber andersherum aufgezeichnet hat, müsste man das band rückwärts capturen um es vorwärts im Verhältnis: oben zuerst/unten zuletzt wiedergeben zu können.
Ist das so? Werden beide Halbbilder gleichzeitig auf dem Rechnerdisplay angezeigt? Die Streifen, von denen du sprichst, sind bei schnellen Bewegungen bei Betrachtung eines einzelnen Frames nämlich quasi eine Bewegungsunschärfe, durch die man nur mal mit dem Läusekamm gezogen hat. Bei Bewegung sieht das Bild gut aus, eben wie progressiv. Wäre das also das "Software De-Interlacing"? Einfach beide Felder gleichzeitig anzeigen?Gast hat geschrieben:Zum Rechner-Display und den Feldern:
Im Schnittprogramm werden Vollbilder angezeigt. Dennoch sind die Halbbilder im DV-Stream enthalten, denn man hat ja die Sägezähne, Lattenzäune, Interlaced-Artefakte (wie auch immer man das nennen will). Und dies entsteht dadurch, dass die Software (meines Wissens) jeweils die zwei Fields eines Frames quasi aufdröselt und zeilenweise ineinanderschiebt - allerdings nur zur Darstellung auf dem Monitor (um die volle vertikale Auflösung von 576 zu bieten).
Zeitlich eigentlich nacheinander stattfindende Ereignisse werden dabei aber zeitgleich dargestellt. Das abgebildete sich bewegende Objekt befindet sich jedoch nicht zu verschiedenen Zeitpunkten am selben Ort.
Deshalb entstehen die Streifen, da eine Zeile Zeit 1 abbildet, die nächste Zeile Zeit 2, die nächste Zeile wieder Zeit 1, etc.
Ich zitiere mich selbst und gebe die Antwort mit einem Zitat aus Wikipedia:Axel hat geschrieben:Ist das so? Werden beide Halbbilder gleichzeitig auf dem Rechnerdisplay angezeigt? Die Streifen, von denen du sprichst, sind bei schnellen Bewegungen bei Betrachtung eines einzelnen Frames nämlich quasi eine Bewegungsunschärfe, durch die man nur mal mit dem Läusekamm gezogen hat. Bei Bewegung sieht das Bild gut aus, eben wie progressiv. Wäre das also das "Software De-Interlacing"? Einfach beide Felder gleichzeitig anzeigen?
Auf Digital Media for Artists steht unter "Die Probleme des Halbbildverfahrens 1 / Wiedergabe auf PC-Monitor" folgendes:Axel hat geschrieben:Ist das so? Werden beide Halbbilder gleichzeitig auf dem Rechnerdisplay angezeigt? Die Streifen, von denen du sprichst, sind bei schnellen Bewegungen bei Betrachtung eines einzelnen Frames nämlich quasi eine Bewegungsunschärfe, durch die man nur mal mit dem Läusekamm gezogen hat. Bei Bewegung sieht das Bild gut aus, eben wie progressiv. Wäre das also das "Software De-Interlacing"? Einfach beide Felder gleichzeitig anzeigen?
Vielleicht haut mal ein kenntnisreicher Videoveteran auf den Tisch, und setzt den Zweifeln ein Ende?Gast hat geschrieben: @Axel: Vermutlich haben wir also beide Recht.
Kontrollmöglichkeit: Die Einzelbildanzeige des DVD-Players gibt doch wohl einzelne Felder aus? Es waren jedenfalls pro Sekunde deutlich mehr als 25, und außerdem zappelt das Bild ja nicht wie auf dem Kontrollmonitor für das NLE, wenn man das Bild anhält. Aber klar: Du malst auf beide Halbbilder, der Klecks (sorry, ist nur ein Beispiel) würde ja sonst außerirdisch flimmern. Das bedeutet aber auch, daß du bei schnellen Bewegungen in AAE keine saubere Maske malen kannst, wenn du nicht vorher richtig deinterlaced.Gast hat geschrieben:Eine interessante Frage fällt mir dann auch noch dazu ein:
Wenn ich in After Effects mit dem Pinsel in das Bild male, worauf zum Geier male ich denn dann eigentlich? Vermutlich auf beide Halbbilder, auch wenn ich nur eines sehe.
Gilt das auch in gleicher Weise für die Aufzeichnung im Camcorder?Kellergeist hat geschrieben:Die Halbbilder werden n ic h t gestaucht, sondern nur mit der halben Zeilenzahl abgetastet (1,3,5 usw. bzw.2,4,6) und nacheinander auf den Fernsehbildschirm geschrieben.
Ich gebe mir hierauf gleich einmal selbst die Antwort.Deshalb muss der Computer doch einen weiteren Trick anwenden, um die fehlende Zeit wieder aufzustocken. Interessant wäre, wie das denn genau vonstatten geht.
Obiger Link bietet auch hierzu interessante Informationen.Kellergeist hat geschrieben:und wenn ich die 288 Zeilen vervierfache
und die Bildpunkte verdopple
und alles von 4:3 nach 16:9 verlagere ... habe ich dann HDTV?