Hallo!
Ich möchte zusammen mit einigen anderen einen Spielfilm drehen.
Natürlich fehlt uns das Budget um auf 35mm zu filmen.
Könnt ihr mir bitte eine möglichst lange Liste nennen von Filmen/Kinofilmen die auf DV gedreht wurden? Ich möchte mir die Filme reinziehen um zu sehen was theoretisch mit DV erreicht werden kann. Zusätzlich wäre ich sehr dankbar für alle möglichen Links, wie ich aus DV möglichst viel rausholen kann. Wär echt cool wenn ihr mir weiterhelfen könnt!!!
majuz hat geschrieben:Natürlich fehlt uns das Budget um auf 35mm zu filmen.
Dann dreht doch auf Super 16. Arri bringt dazu demnächst eine neue Kamera heraus.
DV=
Wim Wenders: "Buena Vista Social Club", 1999
Noch zwei Zitate zum Weiterdenken:
"Eine Geschichte braucht immer nur die Technik, die sie braucht, um richtig erzählt zu werden."
"Es ist nichts dagegen zu sagen, einen Spielfilm auf einer kleinen Kamera zu machen, wenn er sonst nicht entstanden wäre."
Beide: Franz Lustig in Kameramann 5/2006, S. 14
"Buena Vista Social Club" ist bestimmt der beste Film von Wenders (sorry, "Paris, Texas" Fans) und ein Beweis für Ephraims These.
"28 Days Later" (Danny Boyle, Mini DV) ist mindestens so gut wie "Trainspotting" und, verglichen mit dem schrecklichen "The Beach", wieder ein Beweis. "The Beach" ist Großkotzkino deLuxe, aber all die Technik läuft ins Leere.
"Erleuchtung garantiert"(Doris Dörrie) und "Halbe Treppe" (Andreas Dresen) fielen mir noch gerade ein, und auch sie sind großartige Beweise dafür, daß der Inhalt über die Form herrscht. Die ersten beiden Beispiele sind das, wonach majuz sucht. Unbedingt ansehen!
Na und? Im Fernsehen wird ja auch alles wiederholt ...
Super gut! Hatte garnicht damit gerechnet, dass so schnell eine antwort kommen würde! Werd die Filme gleich besorgen! Falls noch jemand andere Beispiele hat, wärs cool! Wenn ihr irgendwelche links habt wie ich aus meinen DV Bildern soviel wie möglich rausholen kann dann schreibt mir das auch bitte! Glaubt ihr das das Buch "DV Filmmaking from Start to Finish" sinnvoll ist für diesen Zweck zu lesen? Vielen Dank schon mal im vorraus!
Wenn Du die Filme auf Video (DVD) besorgst, siehst Du halt normale Videofilme. Um die Qualität mit Kinofilmen zu vergleichen, mußt Du sie schon im Kino als 35-mm-FAZ anschauen.
Übrigens: Keiner der genannten Filme wäre auf DV gedreht worden, wenn es zu ihrer Entstehungszeit schon HDV gegeben hätte.
Wenn Du einigermaßen günstig filmen und schneiden und später evtl. auf 35 mm FAZen willst, würde ich HDV in der 720p-Variante empfehlen (z. B. mit einer gemieteten JVC GY-HD 100). Ersatzweise tut es auch HDV in der 1080i-Variante, z. B. mit einer Sony FX-1 oder Z-1 (das Material kann man im Zuge der Postproduktion noch progressiv machen).
Wohl eines der wichtigsten Bücher, zumindest für mich, ist
Kino spüren, Strategie der emotionalen Filmgestaltung
Christian Mikunda, Wien 2002
ISBN 3-85114-478-3
Das ist aber kein "Ratgeber" von welch letzteren ich ohnehin nichts halte, weil die darin aufgestellten Regeln, wie jede, nur solange gelten, bis jemand kommt, der Beweist, dass es auch anders geht.
Mikunda ist da anders und man merkt beim Lesen, dass man das Beschriebene schon immer so gemacht hat - nur man wußte nicht warum.
Ein Qualitätskriterium mag auch sein, dass das Buch an der hiesigen Filmhochschule (Babelsberg) nicht mehr ausgeliehen wird, weil nur noch ein Exemplar vorhanden ist. Alle anderen sind geklaut.
Keiner der genannten Filme wäre auf DV gedreht worden, wenn es zu ihrer Entstehungszeit schon HDV gegeben hätte
Das ist, gelinde gesagt, Blödsinn (verzeih den rüden Ausdruck), denn die Wahl der Technik hängt immer von der Absicht ab, die damit verwirklicht werden soll. So kam es vor, dass in einer Aufnahme in HD plötzlich das Nackenhaar der Darstellerin eine Dominaz erhielt, die es nicht haben sollte.
Ein anderes Argument aus der Filmpraxis: Gröning hat in "Die große Stille" eine 8mm-Kamera eingesetzt, obwohl es DV gab. Das war keine Not, sondern Absicht.
Technisch betrachtet ist die Hochauflöserei noch in den Kleinkinderschuhen und niemand weiß derzeit wirklich, wer sich mit seiner Technologie letzten Endes durchsetzen wird. Aber das ist ein langes Thema und eigentlich nicht meines.
eine auflistung von auf DV gedrehten filmen... hab ich mal gelesen, kann also nicht für absolute richtigkeit garantieren...
Personal Velocity
Pieces of April
Tadpole
Tape
Lost in La Mancha
24 hour party people
Chelsea Walls
Bamboozled
Open Water
28 days later
The King is Alive
Chuck & Buck
Pinero
Manic
Startup.com
Das ist, gelinde gesagt, Blödsinn (verzeih den rüden Ausdruck), denn die Wahl der Technik hängt immer von der Absicht ab, die damit verwirklicht werden soll. So kam es vor, dass in einer Aufnahme in HD plötzlich das Nackenhaar der Darstellerin eine Dominaz erhielt, die es nicht haben sollte.
Daß man aus künstlerischen Gründen absichtlich eine "schlechte" Qualität haben möchte, kann ja vorkommen, aber das ist nicht die Regel (mal abgesehen davon, daß man das Nackenhaar auch etwas hätte weichzeichnen können, ohne gleich mit dem ganzen Film auf SD runterzugehen).
Technisch betrachtet ist die Hochauflöserei noch in den Kleinkinderschuhen und niemand weiß derzeit wirklich, wer sich mit seiner Technologie letzten Endes durchsetzen wird.
Daß HDV in Sachen HD nicht der Weisheit letzter Schluß ist, wissen wir auch alle. Das ändert aber nichts daran, daß HDV in 720p beim aktuellen Stand der Technik die erste Wahl ist, wenn es um gut aussehenden LowBudget-Kinofilm geht. Umkopieren auf bessere Formate kann man dann später immer noch.
Nichts gegen Super-16; ist ein schönes Format und billiger als 35 mm, aber doch noch wesentlich teurer als DV oder HDV und hat in Sachen Schärfentiefe gegenüber Video keinen echten Vorteil. Ob man auf der fertigen 35-mm-Kopie ein Super-16-Original oder ein HDV-Original vorzieht, ist eher Geschmackssache und hängt auch von den Motiven ab.
Das ist, gelinde gesagt, Blödsinn (verzeih den rüden Ausdruck), denn die Wahl der Technik hängt immer von der Absicht ab, die damit verwirklicht werden soll. So kam es vor, dass in einer Aufnahme in HD plötzlich das Nackenhaar der Darstellerin eine Dominaz erhielt, die es nicht haben sollte.
Daß man aus künstlerischen Gründen absichtlich eine "schlechte" Qualität haben möchte, kann ja vorkommen, aber das ist nicht die Regel (mal abgesehen davon, daß man das Nackenhaar auch etwas hätte weichzeichnen können, ohne gleich mit dem ganzen Film auf SD runterzugehen).
Technisch betrachtet ist die Hochauflöserei noch in den Kleinkinderschuhen und niemand weiß derzeit wirklich, wer sich mit seiner Technologie letzten Endes durchsetzen wird.
Daß HDV in Sachen HD nicht der Weisheit letzter Schluß ist, wissen wir auch alle. Das ändert aber nichts daran, daß HDV in 720p beim aktuellen Stand der Technik die erste Wahl ist, wenn es um gut aussehenden LowBudget-Kinofilm geht. Umkopieren auf bessere Formate kann man dann später immer noch.
Nichts gegen Super-16; ist ein schönes Format und billiger als 35 mm, aber doch noch wesentlich teurer als DV oder HDV und hat in Sachen Schärfentiefe gegenüber Video keinen echten Vorteil. Ob man auf der fertigen 35-mm-Kopie ein Super-16-Original oder ein HDV-Original vorzieht, ist eher Geschmackssache und hängt auch von den Motiven ab.
'Das weisse Rauschen' ist auf MiniDV, glaube ich. Habe Vorgestern 'We feed the World' im Kino gesehen, der auch in SD aufgezeichnet wurde. Dazu noch 'Das Fest'. 'Cachè' von Michael Hanecke wurde in HD aufgezeichnet. In dem unsäglichen 'Blair Witch Project' (nur mal so...schaut euch mal 'Mann beisst Hund' an) haben wir andererseits einen unfairen A/B-Vergleich. Das Filmmaterial (vermutlich Fomapan) ist schon extrem körnig... Schau es Dir mal an, majuz!
Zur (ewigen und müßigen) entbrannten Debatte "Elektro versus Chemie" kann man nicht mehr viel sagen, ohne noch mehr Chaos anzurichten.
Jedes Format und Verfahren hat Vor- und Nachteile. Man kann nicht pauschal sagen, was davon jetzt beser ist. Das hängt ganz erheblich von dem jeweiligen Projekt ab. Man muss sich über die Eigenschaften genauestens informieren, auch selber Testen! Nur die eigene Erfahrung kann ein gutes Urteil über die 'Wahl der Waffe' ergeben. Glaubt nicht blind, was die Firmen und Zeitschriften euch suggerieren wollen! TESTEN!
Auch Video kann ab einer bestimmten Klasse teuer sein! Und man braucht auch nicht unbedingt die Arri 416 für Filmaufnahmen (von der eingangs die rede war). Es muss aber auch nicht wirklich UNBEDINGT S16 sein. Mit einer kleinen, lauten ST16 im regulären 1,33-Verhältnis kann man (je nach Anforderung) schön billig arbeiten. Wenn die Kamera leise sein soll, bekommt man zB mit einer Eclair NPR wunderbare Ergebnisse.
Die Grundlage Film hat die (häufig unterschätzten) Vorteile der Haltbarkeit und Vielseitigkeit. Es lässt sich in alle Digitalformate (wer hat sie schonmal gezählt?) integrieren, womit man auch die Möglichkeit einer HD-Auswertung abdeckt. Eine entsprechende Videoausrüstung kann die Kosten von Filmverbrauch und Filmequipmentmiete übertreffen...denn mit einer HD-Kamera alleine ist es ja auch nicht getan.
mal eine blöde zwischenfrage...wenn man sich in die filmmaterie einarbeiten will, würde sich also die anschaffung einer 16mm kamera lohnen. zB. R16 oder ähnliche????
da man die geräte ja schon realtiv günstig bei ebay bekommt.
Dass man auf jeden Fall die Kamera vorher testen kann!!! Daher sehe ich bei Ebay beim Kauf eine gewisse benachteiligung. Für den Wiederverkauf dürfte man andererseits wenig Verlust machen, da 16mm-Kameras recht gut weggehen.
Die üblichen Tests werden, wie auch anderes wissenswertes, hervorragend auf folgender Seite beschrieben:
Es gibt so viele verschiedene Rahmenbedingungen, die für Filmkameras wichtig sein können:
1. Ruhiger Bildstand (sollte Pflicht sein, aber mit einer Krasnogorsk-3 kann man mit Pech auch mal ein 'Vodkamodell' erwischen...)
2. Quarzsynchronität auf 24 oder 25 Bilder pro Sekunde (ist eine Frage des (auswechselbaren) Motors. Wichtig ist die Quarzgenauigkeit bei flackernden Lichtquellen und für synchrone Tonaufnahmen, und damit kommen wir zu Punkt 3)
3. MOS oder Syncsound (MOS-Kameras sind zu laut für Tonaufnahmen in näherer Umgebung der Kamera. Die R16 ist, soviel ich weiss, eine MOS-Kamera. Leise sind zum Beispiel die Eclair NPR und ACL. Arri hat als Alternative die etwas schwere BL16 rausgebracht mit fummeligen Objektivblimp (Blimp=Schallreduzierendes Gehäuse). Kameras von Aaton habe ich als sehr leise empfunden. Die SR-Serie von Arri ist auch sehr leise (SR=Silent Reflex))
4. Super16 (es gibt modifizierbare Kameras (die ST16 ist entgegen anderer Informationen NICHT modifizierbar), und es gibt S16-Kameras ab Werk. Es gibt auch Kameras, die beides können...neuere SR's, Aaton-Kameras (ausser die A-Minima) und sogar entsprechende Bolexkameras)
5. Reflexsucher, Strahlenteilerprisma (zB Bolex...heisst, Du siehst das Bild 'kontinuierlich' auch wärend des Drehens, dafür aber kontinuierlich schwach, da nur ca. 20% des eingehenden Lichtes für den Sucher abgezwackt werden, die aber auch für den Film fehlen) und neuerdings auch wieder Parallelsucher (A-Cam unter www.ikonoskop.com eine 16mm-Lomo...ich weiss ja nicht)
6. Variabler Shutter (Spiegelumlaufblende, bei einigen kann man den Hellsektor einstellen, bei anderen ist er fest...wichtig für HMI-Licht und für Bewegungseindrücken wie Anfangssequenz von 'Saving Private Ryan', die mit einem geringen Hellsektor/kurze Belichtungszeit/wenig Bewegngsunschärfe aufgenommen wurde)
7. Gewicht
8. Grösse
9. Accessoires
10. Gibt es noch einen Service
11. Objektivfassungen
Es gibt bestimmt noch einige Punkte mehr. Vor einem Kauf einen Filmkamerakurs zu belegen ist übrigens eine RICHTIG GUTE Idee. Dann testest Du Dich mittels Miete mal so durch. Dabei kann man ja schonmal einige Szenentests für ein kommendes Projekt drehen.
Schleichmichel hat geschrieben:(nur mal so...schaut euch mal 'Mann beisst Hund' an)
Kann ich nur unterstreichen. Der Film ist ganz hervorragend. Vor allem natürlich die Ästhetik. Bitte unbedingt in Original (Französich) ansehen, die Untertitel sind wunderbar verständlich. Wenn man den Film gesehen hat, vergisst man "Blair Witch Projekt" und "The Truman Show". Richtig, richtig geil.
Der erste vor kurzem auf DVD erschienene deutsche Martial-Arts Film "Kampfansage" wurde auch auf DV gedreht. Ein Musterbeispiel was man durch intensive Postproduktion und gute Kameraarbeit alles aus miniDV heraus holen kann.
majuz hat geschrieben:Glaubt ihr das das Buch "DV Filmmaking from Start to Finish" sinnvoll ist für diesen Zweck zu lesen?
Das hier hab ich gerade beim Stöbern duch slasCAM gefunden...
also, das buch ist gut (die buchkritik hab ich geschrieben..), aber es kommt ganz auf den wissensstand an, ob es etwas nützt. die meisten infos im buch gibt es (wie immer) auch im netz, zum teil bei uns, zum teil wo anders. nur muß man dann eben wissen, was man sucht, was man wiederum nur weiß, wenn man sich auskennt. wer noch nicht viel mit dv gedreht hat, dem hilft das buch also sicher.
um aber wirklich das optimale aus dv rausholen, braucht man schon sehr besonderes wissen; nicht alles kann man sich anlesen. das klingt jetzt natürlich wie eine binsenwahrheit, aber richtig lernen tut man eigentlich nur aus eigenen fehlern und vom selber ausprobieren...
wo ich schon am schreiben bin, noch ein paar punkte, die meiner meinung nach sehr wichtig sind, um dv optimal aussehen zu lassen:
- sorgfältig ausleuchten bzw. für genug licht sorgen, und auf korrekte belichtung achten
- versuchen, die schärfentiefe möglichst gering zu halten
- den ton über externe mikros abnehmen
außerdem ist es immer wieder überraschend, was eine gute kameraarbeit (kadrierung) bewirken kann...
heidi / slashcam
ps. auf netloungedv.de finden sich viele kurzinterviews mit dv-filmern, deren sachen auf der berlinale gelaufen sind.. (archiv bis 2001)
WOW, wusste gar nicht das DV
solche Texte auslöst....
an alle Dank hat mir einen riesiegen
Einblick gegeben und
über manches nachdenken lassen.
Trifft im Moment sogar eine sehr aktuelle Situation
bei mir. Bekam gleich zwei Rollen Rohmaterial (bei
mir heisst irgendwie alles noch Rollen)
die eine Quelle war HDTV, die andere DV ohne Licht
und Weißabgleich
Es gab gleich zwei witzige Anektdoten, die ich hier gerne mal zitieren möchte
Der HDTV Typ wollte unbedingt einen DV Look (ihr ahntet es schon)
und der DV Typ möglichst einen Movielike Look
Der Eine wollte Trash TV Trendy sein, der Andere hoffte damit etwas verbessern zu können ...
Fazit:
Letztendlich ist die Story entscheidend. Am gleichen Abend ging ich in ein
Café und da saßen zwei Jungs, bepinkelten sich über ihre PSP und schauten sich einen Kurzfilm an. Gedreht mit einer DV, so herlich roh
und aus dem Bauch, das irgendwann das ganze Café drum rumstand und mitschaute. Entstanden am frühen Morgen, eine IDee, dann ein guter Kumpel, losgedreht, geschnitten und abends genossen
Was ich damit sagen will ist, keine schlechte Geschichte der Welt wird durch die Technik besser, ein WoW scheitert mit Spitzen-Equipement und
Spitzenleuten und ein Buena Vista fesselt.
Ach ja, senn die Idee gut ist, kann man einige Leute dazu bewegen dabei zu sein und Technik zur Verfügung zu stellen. Also nutze den Spirit und teste Dich doch durch.
lg
das jeanTIER
PS. Ey danke für das Herzzitat Yvi ich lache immer noch
PPS. Danke für den Tip mit der 16S halt mich auf dem Laufenden
PPPS. Shit ich kann kein Latein, was heisst dat
Ja leck mich am Arsch! Das so viele Antworten ankommen würden hätte ich nicht gedacht!
Vielen Vielen Dank!
Ihr habt mir echt geholfen! Bin absofort absoluter slashcam-forum Fan!
Werd mich jetzt erstmal an die Arbeit machen all eure Tipps zu versuchen in die Tat umzusetzten!
Vielen Dank
Majuz
jeantier hat geschrieben:PPPS. Shit ich kann kein Latein, was heisst dat
Dixi et salvavi animan meam [Hesiod, 3, 19]
Deutsch= Ich habe gesprochen und meine Seele gerettet.
Das Zitat wird fälschlich Karl Marx zugesprochen, der es unter seine "Kritik am Gothaer Programm" (1875) setzte.
Eine neuere Variante stammt von Manfred Bofinger, der Marx und Engels über den Sozialismus sagen lies: "War ja nur so 'ne Idee von uns."
Auch wenn der post zum Thema nen bissl spät kommt muss ich folgendes loswerden:
Lasst euch nicht zu sehr einreden dass die Qualität eines Films proportional zur Qualität der Kamera wächst. Ein Film braucht kein 35mm,HDV oder 1/2" Chips oder sonst irgendwelchen technischen Schnickschnack um gut zu sein ( Ich möchte aber nicht bestreiten das es durchaus helfen kann den Film zu transportieren wenn man höherwertig dreht. Hierbei ist meiner Meinung nach aber immernoch die Arbeit -drumherum- z.B. Licht / Ton / Schnitt / Schauspielerei usw. wichtiger ).
-> Wichtig ist was vor der Kamera passiert!!!
Also lasst euch nicht aufhalten eure Filme auf dv consumer cams zu drehen. Wenn das nötige Engagement dahintersteckt gibt auch das guten Stoff...
PS.: Ich bin selber Laie. Es ist euch also gestattet mich zu rupfen wie eine Gans.
Das ist, gelinde gesagt, Blödsinn (verzeih den rüden Ausdruck), denn die Wahl der Technik hängt immer von der Absicht ab, die damit verwirklicht werden soll. So kam es vor, dass in einer Aufnahme in HD plötzlich das Nackenhaar der Darstellerin eine Dominaz erhielt, die es nicht haben sollte.
Daß man aus künstlerischen Gründen absichtlich eine "schlechte" Qualität haben möchte, kann ja vorkommen, aber das ist nicht die Regel (mal abgesehen davon, daß man das Nackenhaar auch etwas hätte weichzeichnen können, ohne gleich mit dem ganzen Film auf SD runterzugehen).
Flati: Sorry, diese Aussage ist völlig Praxisfern. Du kannst Mini DV nicht als "schlechte" Qualität bezeichnen. Die Qualität entsteht hinter der Kamera, nicht in der Kamera.(vorrausgesetzt die Kamera liefert eine brauchbare Qualität, was mehr als genug Mini-DV machen.)
Technisch betrachtet ist die Hochauflöserei noch in den Kleinkinderschuhen und niemand weiß derzeit wirklich, wer sich mit seiner Technologie letzten Endes durchsetzen wird.
Nichts gegen Super-16; ist ein schönes Format und billiger als 35 mm, aber doch noch wesentlich teurer als DV oder HDV und hat in Sachen Schärfentiefe gegenüber Video keinen echten Vorteil.
Das ist ja völlig daneben. Ich geh mal davon aus das Du weist was Schärfentiefe ist, aber eine 16er Kamera hast vermutlich noch nie in der Hand gehabt, den Deine Aussage stimmt in keiner Weise.
Nichts gegen Super-16; ist ein schönes Format und billiger als 35 mm, aber doch noch wesentlich teurer als DV oder HDV und hat in Sachen Schärfentiefe gegenüber Video keinen echten Vorteil. - Das ist ja völlig daneben. Ich geh mal davon aus das Du weist was Schärfentiefe ist, aber eine 16er Kamera hast vermutlich noch nie in der Hand gehabt, den Deine Aussage stimmt in keiner Weise.
Super 16 hat eine Bilddiagonale von 14,4 mm im Vergleich zu den 11 mm der 2/3" CCDs in guten Camcordern. Das Verhältnis ist ungefähr 1:1,3 - also geringer als zwischen einer Kleinbild-Spiegelreflex und einer gängigen Digital-Spiegelreflex. Das ergibt schon einen Unterschied der Schärfentiefe, aber keinen so gewaltigen.
Im Vergleich dazu kommt 35 mm mindestens (im Format 1:1,85) auf 23,8 mm Diagonale. Das ist im Vergleich zu Video mehr als das Doppelte und wirkt sich spürbar auf die Schärfentiefe aus.
Bezieht man auch noch die höheren Kosten und das stärker vergrößerte Filmkorn in die Überlegung mit ein, ist Super 16 heute für den LowBudget-Filmer keine echte Alternative mehr zu HD.
(Nun kann man streiten, inwieweit die Verfügbarkeit lichtstarker Festbrennweiten für Super 16 eine Rolle spielt, ob ein Faktor von 1,3 doch relevant ist und ob das Filmkorn nicht ein hübscher Effekt ist.)
Ich habe mal eine Testaufnahme (in 1,33) mit dem Kodak 50D 7201 gemacht (mit einer beschissenen Angenieux-Scherbe). Es ist wirklich ein recht feinkörniges Bild, wodurch auch die Farben recht knackig wirken. Als Vergleich hatte ich aber einen recht alten Print vom EXR 100T 7248 mit ganz anderen Motiven, also ist der Vergleich schon etwas unfair.
Für was sich ein LB-Filmer entscheidet, hängt noch von sehr vielen anderen Faktoren ab. Das fängt zB bei der Art des Projektes an, geht über das Schnittsystem und irgendwann endet es meist bei Lagerungsfragen. Man kann es, wie so oft, nicht pauschal sagen, was sich für wen eher lohnt. Man sollte mit dem/der Kameramann/-frau seines Vertrauens das ausgiebig diskutieren und Tests machen.
Wahrscheinlich zählt letztlich weder die Schärfentiefe noch das Korn noch die Lagerfähigkeit des Ausgangsmaterials noch sonst ein technischer Vorzug oder Nachteil ... sonder nur, ob der Kameramann lieber mit Film oder mit Video/Elektronik arbeitet. Die meisten tendieren zum Gewohnten, nur wenige machen eine 180° Kehrtwende. Man kann sich jedes System schönreden. ;) Ist aber auch egal, wenn das Ergebnis stimmt.
Das wäre ein sehr ignoranter Kameramann, wenn er nur mit seinem Lieblingsmedium arbeiten will! Ich würde nicht mit einer solchen Person arbeiten wollen.
Soweit ich mich erinnere hat Robert Rodriguez seinen gun assaulter "once upon a time in mexico" auch mit digitalen Kameras gedreht. War glaube ich einer der ersten Filme die mit High Definition Kameras aufgenommen wurden.
Weiss jemand mit welchen Kameras er gedreht hat bzw. welches Format sie hatten ?
Roland Bergadler hat geschrieben:Soweit ich mich erinnere hat Robert Rodriguez seinen gun assaulter "once upon a time in mexico" auch mit digitalen Kameras gedreht. War glaube ich einer der ersten Filme die mit High Definition Kameras aufgenommen wurden.
Weiss jemand mit welchen Kameras er gedreht hat bzw. welches Format sie hatten ?
Wer sich für digitales Filmen interessiert, sollte sich "Once Upon A Time in Mexico" auf DVD besorgen, auch wenn man der Film als solchen nicht mag. Da sind massig Zusatzinformationen zur Entstehung drauf, sowohl als Audiokommentar als auch in den Zusatzfeatures.
Der Film wurde mit der ersten Generation der Sony HD-Kameras im 1080p-Format gedreht (also auf modifizierten Betacam-Kassetten), im Originalformat bearbeitet und später das Endprodukt geFAZt. Dabei wurde nicht einmal das komplette Bildfeld von 1920 x 1080 Pixel genutzt, sondern nur ein ca. 820 Pixel hoher Crop, so daß am Ende das Cinemascope-Seitenverhältnis herauskam und ins anamorphotische Format geFAZt werden konnte. Das hört sich gewagt an, ist aber im Ergebnis viel besser als vermutet.
Roland Bergadler hat geschrieben:Weiss jemand mit welchen Kameras er gedreht hat bzw. welches Format sie hatten ?
Angeblich waren es die gleichen Kameras, mit denen George Lucas "Star Wars: Episode II" gedreht hat, und das waren von Panavision modifizierte Sony HDW-F900, mit 24p und einer Auflösung von 1920 x 1080.
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