Zur NAB wird Canon eine sehr besondere Kamera mitbringen, die zwar einige Berührungspunkte mit der Broadcast-Industrie hat, jedoch hauptsächlich zu Überwachungszwecken entwickelt wird. Denn Dank des 1.0" SPAD-Sensors ist die MS-500 extrem lichtstark - sie soll auch bei absoluter Dunkelheit rauschfreie Bilder produzieren.
SPAD-Sensoren (SPAD: Single Photon Avalanche Diode) verarbeiten Licht anders als herkömmliche Sensoren. Diese messen die akkumulierte Lichtmenge, die pro Zeiteinheit auf einem Sensorpixel einfällt, und sind dabei anfällig für Noise. Beim SPAD-Verfahren werden dagegen die eintreffenden Photone einzeln erkannt und in elektrische Ladung umgewandelt, was zu einem saubereren Ergebnis führt.
Bei gleichen Lichtbedingungen soll der von Canon entwickelte SPAD-Sensor - er wurde Ende Januar vorgestellt - zehn Mal so effizient sein, wie ein konventioneller CMOS-Sensor. Oder anders gesagt: er braucht nur ein Zehntel der CMOS-Sensorfläche, um zum gleichen Bildergebnis zu kommen.
Die Auflösung des Sensors und somit auch der nun präsentierten, zugehörigen Kamera, wird 3,2 MP betragen, also etwas über FullHD, laut Canon die bisher Höchste für diese Art Sensor. Der Mount der MS-500 soll mit dem B4-Anschluß kompatibel sein, sodaß sich (Tele-)Objektive aus dem Broadcast-Bereich nutzen lassen - die Kamera soll damit Motive erspähen und aufnehmen können, die mehrere Kilometer weit entfernt sind.
Die MS-500 soll noch in diesem Jahr marktreif werden, allerdings gehören Filmer wie gesagt nicht zur Zielgruppe - außer vielleicht wenn "Reality"-TV produziert werden soll? Wir mussten jedenfalls gleich an ein TV-Format wie Big Brother als mögliches Anwendungsszenario denken.
