AMDs mobile Ryzen 70xx mit Zen 4, RDNA 3 and XDNA AI

// 14:14 Do, 5. Jan 2023von

AMD hat auf der CES 2023 eine breite Palette an neuen Notebook-Chips vorgestellt, darunter seine ersten Chiplet-basierten Prozessoren für Laptops. Diese 5-nm-Chips der Dragon-Reihe ähneln mit bis zu 16 CPU-Cores den den aktuellen Desktop-Ryzens.


Außerdem zeigte AMD erstmals seine neue 4nm Phoenix-Reihe vor, die in unseren Augen das momentan spannendste AMD-Laptop Produkt für das Jahr 2023 werden dürfte. Denn diese Chips sind nicht nur wie Apples Silicon monolithisch aufgebaut, sondern bieten zudem erstmals einen konfigurierbaren Hardware KI-Beschleuniger (Ryzen AI-Engine, XDNA AI). Auch die genutzte Strukturbreite liegt mit 4nm endlich auf vergleichbarem Niveau mit Apples M1/2-Chips.



Darüber hinaus gibt es auch noch weitere neue Designs, die als 6nm Mendocino-, 7nm Barcelo-R- und 6nm Rembrandt-R-Serien alle Anfang dieses Jahres auf den Markt kommen. Der Überblick fällt darum nicht leicht, also versuchen wir uns einmal an einer Kompression auf das Relevanteste:



AMD Ryzen 7045: Dragon



Die 5nm Dragon Range HX-Serie ist AMDs erste mobile Chiplet-Architektur auf einer Laptop-Plattform und soll primär mobile "Extrem-Gamer" sowie Medien-Kreative ansprechen. Schwerpunkt sind hier viele CPU-Kerne und nur wenig GPU Leistung, da diese Prozessoren in der Praxis mit dedizierten mobilen GPUs von Nvidia oder AMD in großen und gut belüfteten Laptop-Designs kombiniert werden.





Das Flagschiff Ryzen 9 7945HX hat 16 Kerne und 32 Threads, genau wie die Desktop-PC-Modelle. Intel setzt mit seinen kürzlich vorgestellten Laptop-Chips sogar auf bis zu 24 mobile Kerne, aber acht davon sind leistungsreduzierte Effizienzkerne.



AMDs Chip beschleunigt auf bis zu 5,4 GHz, verfügt über massive 80 MB Cache und hat eine offizielle TDP-Einstufung von 55-75 W+. Kein Wunder, dass manche Hersteller schon flüstern, dass man hiermit in typische CPU-Desktop Performance Gefilde gelangt, solange die Lüftung ausreichend dimensioniert wird.



AMD spezifiziert, dass diese Prozessoren in ausgewählten Laptop-Designs mit bis zu 100 W gespeist werden können. Es liegt also an den OEMs, die Spitzenleistung über das Gehäuse zu definieren. AMD hat neben dem Topmodel in dieser Dragon-Serie auch 12-, 8- und 6-Kern-Modelle im Angebot, die weitgehend das widerspiegeln, was man schon aus der Ryzen-Desktop-PC-Reihe kennt.



AMD erste eigene Benchmarks treten nur gegen sich selbst an. So behauptet AMD, dass der 7945HX bei Single-Thread-Arbeiten 18 % und bei Multi-Thread-Arbeiten 78 % schneller ist als der Ryzen 9 6900HX, das Flagschiff der letzten Generation.



Die ersten Dragon-Modelle sollen schon im Februar 2023 auf den Markt kommen.



AMD Ryzen 7040: Phoenix



Die Ryzen 7040 HS 'Phoenix' Chips sind -wie schon gesagt- weitaus spannender für mobile Anwendungen und stehen erstmals in direkter Konkurrenz zu Apples M1/M2 Silikon.



So sieht AMD das Einsatzgebiet auch primär bei ultradünnen Notebooks. Diese 35-45-W-Chips verfügen über bis zu 8 Zen-4-CPU-Kerne mit 16 Threads und werden monolithisch auf einem Die in dem aktuell modernsten TSMC 4-nm-Verfahren gefertigt. Dazu finden sich noch bis 12 CU-RDNA3 GPU Einheiten auf dem Chip, die für eine integrierte GPU ebenfalls eine hohe Leistung erwarten lassen - zumal mit DDR5 endlich auch schneller Speicher zur Anbindung verfügbar ist. AMD bietet neben dem Vollausbau mit 8 Kernen auch ein Modell mit 6 Kernen und 12 Threads an.



Die Zen-4-Kerne und die RDNA-3-Grafik in den Phoenix-Chips dürften für sich schon beeindruckend sein, aber die neue XDNA-Architektur könnte sich letztlich als das interessanteste Feature herausstellen. AMD hat hier erstmals FPGA-Technologie (die es letztes Jahr mit Xilinx erworben hat) als konfigurierbare KI-Engine integriert. In der Live Präsentation sprach Lisa Su von bis zu 12 KI-TFLOPs, was in Anbetracht der Konfigurierbarkeit jedoch kaum mit anderen integrierbaren Beschleunigern zu vergleichen sein dürfte. Primär dürfte sich AMDs neue Lösung durch besonders kurze Latenzen von der Konkurrenz absetzen.



AMDs mobile Ryzen 70xx mit Zen 4, RDNA 3 and XDNA AI




AMD behauptet zudem selbstbewusst, dass die eigene XDNA Engine schneller sein soll, als Apples neuronale Engine in den M2-Prozessoren - die bereits in der zweiten Generation vorliegt. Für zukünftige Bild- und Videobearbeitung werden solche Engines die nächsten Turbos werden und die Weichen für diese Technologien stellen sich heute.



AMD arbeitet an einer eigenen XDNA-API, um die Softwareentwicklung voranzutreiben. Bekannt ist bereits eine Kooperation mit Microsoft, um die neue Engine in Windows zu nutzen, wobei mehrere neue Funktionen wie Kameratracking und Augenfokusfunktionen schon bald verfügbar sein sollen.



AMD hat zudem eine KI-Roadmap vorgestellt - es werden also spezielle XDNA 2 und 3 Chips folgen. Zudem wird AMD entsprechende APIs von Phoenix bis zu Supercomputern skalieren und anbieten. Klingt auf jeden Fall so, als wolle man es hiermit jetzt erstmals ernsthaft mit Nvidias CUDA aufnehmen.



Schon im März 2023 soll man die ersten Phoenix-Notebooks kaufen können.



AMD Ryzen 7035 und 7030: Rembrandt-R und Barcelo-R



Die 6nm Rembrandt-R und 7nm Barcelo-R Chips sind eine Refresh-Generation, die mit der Zen 3+ bzw. Zen 3 Architektur ausgestattet sind. Rembrandt verfügt über die RDNA 2-Grafikengine, während Barcelo mit Vega ausgestattet ist. Aufgrund des etwas älteren Prozesses dürften diese Modelle günstiger angeboten werden und in entsprechend preiswerten Designs auftauchen. Was sie für preissensible Käufer wahrscheinlich ebenfalls interessant machen wird.



AMDs mobile Ryzen 70xx mit Zen 4, RDNA 3 and XDNA AI


Ob in den neuen Prozessoren nun auch endlich beschleunigtes 4:2:2-10 Bit Decoding integriert wurde, ist bislang nicht bekannt. Es gibt noch keine entsprechenden Specs von AMD. Dass dieses Format von den angesprochenen mobilen "Creators" mittlerweile besonders häufig eingesetzt wird, scheint bei AMD (wie auch bei Nvidia) immer noch nicht angekommen zu sein.



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