Apple: iPhone Verbot für Film-Bösewichter - Adé Krimisspannung? (Spoiler-Warnung!)

Die Frage "Wer war der Täter?" im nächsten Tatort kann in Zukunft schnell beantwortet werden: es war derjenige, der kein iPhone benutzt hat. Das kann man einer Aussage von Rian Johnson, Regisseur des Murder Mystery-Kriminalfilms "Knives Out – Mord ist Familiensache", der aktuell erfolgreich im Kino läuft, lernen. Johnson erwähnt in einem Interview mit Vanity Fair nämlich eine interessante Tatsache: Apple erlaube zwar die Nutzung seiner iPhones in Filmen, aber nicht durch Schurken.


Apple gestattet es zwar, iPhones in Filmen zu verwenden, aber - und das ist sehr wichtig, wenn man sich einen Krimi anschaut - die bösen Charaktere dürfen vor der Kamera kein iPhone nutzen



Johnson befürchtet allerdings, dass er den Verrat dieses kleinen "Geheimnisses" bei seinem nächsten Krimi-Film schon bereuen und den Zorn vieler Filmemacher auf sich ziehen wird, in deren Filmen Charaktere auftauchen, welche sich erst im Laufe der Handlung als böse herausstellen. Denn Zuschauer könnten - wie anfangs erwähnt - dann allein aufgrund der Tatsache, dass eine Figur kein iPhone benutzt, schlussfolgern, dass es sich bei ihr um einen noch verborgenen Bösewicht handelt, und das wäre das Ende von "whodunit"-Plots à la Agatha Christie.


Offensichtlich kein Bösewicht - Regisseur Martin Scorsese
Offensichtlich kein Bösewicht - Regisseur Martin Scorsese

Nicht ganz klar wird aus Rian Johnsons Bemerkung, ob der Grundsatz "kein Bösewicht darf ein iPhone benutzten" von Apple auch juristisch durchgesetzt wird oder ob Filmstudios nur auf Apples Wunsch Rücksicht nehmen, um nicht die Gefahr eines Rechtsstreits mit Apple einzugehen oder eine eventuelle Unterstützung durch Apple zu verlieren.



John Bergmayer, ein Spezialist für Fragen des geistigen Eigentums, sieht allerdings keine rechtliche Handhabe seitens Apple für einer diesbezügliche Klage. Die Tatsache, dass ein Bösewicht ein bestimmtes Produkt im Film nutzt, könnte nicht als zu ahndende Verunglimpfung einer Marke interpretiert werden. Ein Hersteller könnte nur Einfluss auf die Nutzung seiner Produkte in einem Film nehmen, wenn er sie selbst zur Verfügung stellt. Er sieht auch keine Notwendigkeit, erst eine Lizenz von einem Hersteller für die Nutzung eines alltäglichen Gegenstandes wie eines Smartphones in einem Film zu erwerben.



Wenn Filmemacher dem Problem des verräterischen (nicht-)iPhones in Zukunft entkommen wollen, sind wohl Drehbücher gefragt, die dieses Wissen in den Plot verwenden, um den Zuschauer noch weiter in die Irre zu führen. Oder noch einfacher: alle Figuren nutzen Android-Handys. Nicht bekannt ist, ob das Schurken-Verbot auch für ob das auch für MacBooks und iMacs gilt.





(ab 2:50)


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