Apple hat das Update 10.4.9 für Final Cut Pro X sowie Motion und Compressor veröffentlicht, welches eine Reihe interessanter neuer Funktionen bringt - unter anderem einen besseren Remote-Workflow per Proxies, die automatisierte Erstellung von Inhalten speziell für Social Media Formate, die Anzeige von ProRes RAW Kameraeinstellungen sowie große Leistungsverbesserungen bei der Arbeit mit RED RAW und Canon Cinema RAW Light.
Verbesserter Proxy-Workflows
Um die Remote-Arbeit per Proxy-Workflows zu verbessern ist es jetzt möglich Proxiews als ProRes Proxy oder H.264 mit einer Größe von nur 12,5% des Orginals zu erstellen. Proxy Medien, Bilder und Audio können auf einem externen oder übers Netzwerk verbundenen Laufwerk zusammengeführt werden. Eine Final Cut Pro-Mediathek kann jetzt mit bereits erstellten Proxies verknüpft werden. Verlinkt werden können per XML auch Proxy Medien von Anwendungen von Drittanbietern wie dem Cloud-Dienst Frame.io sowie Tools zur Medienverwaltung wie Keyflow Pro und PostLab. Ist für Clips kein Proxy verfügbar, dann kann wahlweise die Originaldatei oder eine optimierte Version angezeigt werden.
Automatisierter Social Media Schnitt
Neu ist auch eine auf DeepLearning basierende Funktion, um Inhalte automatisch auf die speziellen Social Media Formate für beliebte Plattformen wie Instagram, Snapchat und Twitter anzupassen. Ähnlich wie bei Adobes Auto Frame wird dazu das Filmmaterial analysiert und so skaliert, rotiert oder beschnitten, dass der der wichtigste Bildausschnitt eines Videos auch dann im Mittelpunkt steht, wenn das Video für ein anderes Seitenverhältnis extrem beschnitten wird, wie es etwa notwendig ist, wenn ein 16:9 Video in ein vertikales 9:16 Format umgewandelt wird.
Medieninhalte außerhalb der Beschnittbegrenzung werden angezeigt, so dass der User den Ausschnitt einfach manuell neu positionieren kann. Es kann auch ein benutzerdefiniertes Overlay hinzufügt werden, um das Platzieren von Text und Grafiken innerhalb eines Frames in einem anderen Format zu erleichtern.
Workflow Verbesserungen
Das Update schenkt Final Cut Pro auch mehrere Workflow-Verbesserungen, wie etwa erstmals die Anzeige von ProRes RAW Kameraeinstellungen wie ISO, Farbtemperatur und Belichtungskorrektur im Inspector. Weitere Neuerungen sind das Kopieren von Audioüberblendungen auf benachbarte Clips; ein neues Kontextmenü zum Schließen eines Projekt oder zum Löschen des Verlaufs der Timeline sowie die Möglichkeit Clips und Projekte in der Listenansicht nach dem letzten Änderungsdatum jeder Datei zu sortieren.
Die neue Version erzielt auch erhebliche Leistungssteigerungen mit neuen Plug-Ins mit Metal-Unterstützung bei der Arbeit mit den Formaten RED RAW und Canon Cinema RAW Light. So ist die Umcodierung von 8K RED RAW Video in ProRes 422 auf dem Mac Pro bis zu zwei Mal und auf dem MacBook Pro bis zu drei Mal schneller als vorher. Und zum ersten Mal kann 8K Canon Cinema RAW Light Material wiedergeben und bearbeitet werden.
Stereoskopische 3D-Videos können jetzt schnell stabilisiert und das Material im 360-Grad-Viewer mit separaten Streams für jedes Auge angezeigt werden. Es kann auch sofort mit Remote-Inhalten gearbeitet werden, während diese noch im Hintergrund aus webbasierten Medienverwaltungssystem, wie beispielsweise Frame.io heruntergeladen werden.
Updates für Motion und Compressor
Auch Motion und Compressor bekommen neue Funktionen dank des Updates, so können 3D-Modelle von Drittanbietern importiert oder aus einer integrierten Bibliothek von 3D-Modellen im USDZ-Format zur Verwendung in Titeln, Generatoren, Effekten und Übergängen in Motion ausgewählt werden. User können auch Verhaltensweisen oder Keyframes verwenden, um die Position, Rotation und den Maßstab eines Modells zu verändern und vorhandene Replikatoren, Emitter, Lichter und Kameras im weiteren Kreativitätsprozeß nutzen.
Neu ist auch der neue Stroke Filter, ein Werkzeug, das automatisch den Umriss eines Objekt oder Textelement auf Basis des Alphakanal erstellt, und Usern so die zeitintensive Arbeit des manuellen Freistellens des Umrisses von Objekten erspart. Die Umrisse können angepaßt werden, indem der Versatz animiert, mehrere Stroke Filter auf dasselbe Objekt angewendet oder per Verlaufswerkzeuge mehrere Striche in unterschiedlichen Farben erstellt werden.
Compressor bietet jetzt Unterstützung für benutzerdefinierte LUT-Effekte, die Möglichkeit, Kamera-LUTs zur Konvertierung von logarithmisch kodiertem Material in SDR- oder HDR-Ausgaben zu verwenden, sowie weitere Workflow-Verbesserungen.
Preis und Verfügbarkeit
Final Cut Pro 10.4.9 ist ab heute als kostenloses Update für bestehende Nutzer und für rund 330 Euro für neue Anwender im Mac App Store erhältlich. Motion 5.4.6 und Compressor 4.4.7 sind ebenfalls heute als kostenlose Updates für bestehende Anwender und für jeweils rund 55 Euro für neue Nutzer im Mac App Store erhältlich.