DJI hat eigentlich auch Erfahrung mit dem Umgang mit ProRes RAW, denn DJIs Zenmuse X7 Kamera unterstützt bereits seit 2018 als einzige Kamera die Aufnahme in ProRes RAW. Wer trotzdem mit seinem Ronin 4D ProRes RAW aufnehmen will, kann dies tun, braucht dafür aber einen mobilen Rekorder wie den Atomos Ninja V - allerdings wird das Setup dadurch etwas komplexer.
Wir fühlen uns erinnert an einen ähnlichen Fall im März 2021, als Kinefinitiy die interne komprimierte RAW-Aufzeichnung per CinemaDNG, ProRes RAW und KineRAW (KRW2.0) bei allen seinen aktuellen Mavo-Kameras (MAVO LF, MAVO 6K, TERRA 4K) deaktivierte.
Vermutlich der Grund: Das RED RAW Patent
RED besitzt seit 2016 ein Patent auf die interne Aufzeichnung eines komprimierten RAW Datenstroms in einer Kamera, welches Apple 2019 erfolglos angefochten hat. ARRI und SIGMA sind von diesem Patent nicht betroffen, weil deren RAW nicht komprimiert aufgezeichnet wird. Blackmagic scheint nicht davon betroffen sein, weil Blackmagic RAW zwar komprimiert, aber eben kein RAW mehr ist. Und Canon verletzt zwar mit der Canon Cinema RAW Light Aufzeichnung (z.B. in der C200) dieses Patent, RED scheint aber nicht dagegen vorzugehen - wir gehen hier von einem Patentaustausch-Abkommen hinter den Kulissen aus.
DJI: ProRes 4444 XQ und Preissenkung statt ProRes RAW
DJIs offizielles Statement ist etwas unklar: gesagt wird, daß zwar die ProRes Aufnahme nicht zum Marktstart verfügbar sein wird, aber später im Jahr dann per Firmware-Update die Aufzeichnung per ProRes 4444 XQ ermöglicht werden wird. Die Tatsache, daß DJI Geld zurückerstattet und auch ProRes 4444 XQ erst später im Jahr verfügbar sein wird, deutet eigentlich darauf hin, daß DJI selbst nicht noch damit rechnet, daß die Aufzeichnung per Apple ProRes RAW in mittelbarer Zukunft wieder aktiviert werden wird.
Als Reaktion auf diese nachträgliche Änderung der Spezifikationen wird DJI auch den Preis des Ronin 4D auf 6.799 Dollar senken. User, die schon einen Ronin 4D zum Originalpreis von 7.199 Dollar vorbestellt und bereits bezahlt haben, erhalten eine entsprechende Rückerstattung.
DJI Ronin 4D: Firmware Updates
Zwei Firmware-Updates (eines im Februar, das zweite im Juni) bringen zahlreiche neue Funktionen. Das erste Update ermöglicht, daß der 1.000 nits helle 7" Funkmonitor per Spiegelmodus den Hauptmonitor der Kamera anzeigt und steuert, und dass über die HDMI- und SDI-Anschlüsse an seiner Erweiterungsplatte der cleane Videostrom ohne Overlays ausgegeben wird. Zudem bringt es Unterstützung für die automatische Kalibrierung einiger Autofokus-Objektive von Drittanbietern, um deren Zusammenarbeit mit dem LiDAR-Fokussierungssystem zu erlauben.Das Juni Update schenkt dann auch dem Ronin 4D selbst die Option der cleanen Ausgabe per HDMI sowie Unterstützung für Timecode über die Erweiterungsplatte und Zeitraffer-/Zeitlupenaufnahme mit anpassbaren Bildraten. Des weiteren erhält der 7" Funkmonitor die Möglichkeit, selbst Videos in H.264 auf microSD-Karte aufzuzeichnen und wiederzugeben, die Kamera des Ronin 4D per Bewegungen zu steuern sowie HDMI Signale zu verarbeiten.
Das Ronin 4D Gimbalkamerasystem
DJIs Ronin 4D Gimbal ist durch die Integration der neuen Zenmuse X9 Vollformatkamera die weltweit erste in 4-Achsen stabilisierte Cinema-Kamera. Seine Funktionen umfassen ein LiDAR-Fokussierungssystem, interne Aufnahme in ProRes RAW, angekündigte interne Aufnahme in ProRes 4444 XQ, einen integrierten ND-Filter, ein austauschbares Mountsytem, sowie ein neues Videoübertragungs- und Steuerungssystem in einem einzigen Gerät. DJI zielt mit dem neuen Gimbalkamerasystem ganz auf professionelle Filmemacher und High-End-Produktionen, welchen das neue System auf einfache Weise spektakuläre Kamerafahrten ermöglichen soll - das spiegelt sich auch im Preis von rund 7.000 Euro (6K Version) bzw. rund 11.000 Euro (8K Version) wieder. Hier unser Test des DJI Ronin 4D, allerdings noch mit Aufnahmen in 6K ProRes RAW.
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