DoP Caroline Champetier (ua. Holy Motors) bekommt die Berlinale Kamera 2023

// 14:55 Di, 31. Jan 2023von

Auf der diesjährigen Berlinale bekommt die französische Kamerafrau Caroline Champetier die Berlinale Kamera verliehen. Mit diesem Preis ehrt das Filmfestival seit 1986 Persönlichkeiten und Institutionen, die sich um das Filmschaffen besonders verdient gemacht haben und mit denen sich das Festival verbunden fühlt.

Caroline Champetier
Caroline Champetier


Die Auszeichnung trägt zwar eine Kamera im Namen, geht jedoch nur selten an Kameraleute - viele Schauspieler und Filmkritiker haben sie über die Jahre bekommen, auch Regisseure, Produzenten oder andere Gewerke. Als einzigen Kameramann in der Liste der bisherigen Preisträger konnten wir Michael Ballhaus entdecken (2006). Weit weniger bekannt, kann Caroline Champetier als Kamerafrau auf mehr als 100 Filme zurückblicken; der Bekannteste - und sicherlich auch der Sonderbarste - darunter wohl "Holy Motors" von Leos Carax.




Champetier hat so gut wie alle neueren Filme von Carax gedreht - das erste Mal arbeiteten sie 2008 für eine Sequenz des Episodenfilms "Tokyo!" zusammen. Sie drehte damals mit der Panasonic DVX 100, mit ihr könne man spielen "wie auf einer Geige", wie sie es in einem Interview beschrieb, und Carax selbst sagt, durch Champetier entdeckte er das digitale Filmen. Auch den Film "Annette" machten sie zusammen (2021) - ausführliches zu den Dreharbeiten kann man in diesem Interview nachlesen.




Champetiers Karriere erstreckt sich von 1979 bis heute und begann mit Dreharbeiten für François Truffaut und Jacques Rivette, Chantal Akermans "Toute une nuit" und mehrere Kurz- und Spielfilme von Jean-Luc Godard. Seitdem hat sie mit den großen Stars des französischen Kinos zusammengearbeitet, darunter Xavier Beauvois, Leos Carax, Arnaud Desplechin, Jacques Doillon, Anne Fontaine, Philippe Garrel, Benoît Jacquot, Claude Lanzmann sowie mit internationalen Filmschaffenden wie Margarethe von Trotta, Wang Chao, Amos Gitai und Nobuhiro Suwa.



Caroline Champetier ist für ihr herausragendes Talent bekannt und hat zahlreiche Auszeichnungen erhalten – allen voran den César für Beste Kamera, den Gianni di Venanzo Preis im Jahr 2011 für Xavier Beauvois’ "Von Menschen und Göttern" und den Silbernen Frosch bei der Camerimage 2012 für "Holy Motors". Vier weitere Male wurde sie für den César nominiert: für "Holy Motors" (2012), "Die Unschuldigen" (2016), "Die Wächterinnen" (2017) und "Annette" (2021). Für Letzteren erhielt sie 2022 den Prix Lumières.



Zu den jüngsten Arbeiten von Caroline Champetier gehört der Film "The Damned Don´t Cry" von Fyzal Boulifa, der auf dem Filmfestival von Venedig 2022 gezeigt wurde, und sie hat gerade die Dreharbeiten zu "Cliquot" mit Haley Bennett, Sam Riley und Tom Sturridge abgeschlossen.




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