Morgen erscheint eine neue Version der Filmic Pro-App bzw. des optional zukaufbaren Cinematographer Kits. Mit der darin enthaltenen, neuen LogV2 Funktion will Filmic in der Lage sein, bis zu 2,5 Blendenstufen mehr Dynamik aus dem verbauten 8bit-Kamerasensor herauszuholen, als er über die standardmäßige Auslesung eigentlich hergibt. Was nach Zauberei klingt, geht wie so vieles heute auf komplexe Berechnungen zurück -- Computational Imaging.
Filmic hat laut eigenen Angaben mathematische Formeln entwickelt, um die Luma- und Chroma-Signale eines Bildes mit 64-bit Präzision zu verarbeiten, und verwendet diese, um eine Luma Map aus den vom Sensor kommenden Bilddaten ("flattened 24-bit RGB vector") zu erstellen. Aus den erweiterten Helligkeitswerten werden sodann Gammawerte "rekonstruiert" (gamma vectorization), welche wieder in einen 8-bit Container heruntergemappt werden. Auf manchen Android-Geräten, die von Haus aus Gamma Curve Remapping unterstützen, kann der Prozess wie es scheint abgekürzt und früh in die Gamma-Verabreitung des Sensors eingegriffen werden.
Mit LogV2 sollen die Aufnahmen eines iPhone XR, XS und XS Max einen Dynamikumfang von mehr als 12 Stops (bei der Base ISO) aufweisen -- ob das Resultat in Punkto Dynamikumfang tatsächlich, wie es Filmic behauptet, mit beispielsweise einer Panasonic GH5s mithalten kann, müssten allerdings Tests zeigen.
Auch ein Filmic LUT Pack erscheint, um Log V2 Footage mit einem schnellen Klick in den Rec709 Farbraum umzuwandeln (kompatibel mit Adobe Premiere Pro, Apple Final Cut Pro X und Blackmagic Davinci Resolve). Log V2 soll auf iOS Geräten ab A9 sowie den meisten Android Geräten mit Camera2 API Unterstützung funktionieren. Das Cinematographer Kit Add-on kostet 8,49 Euro. (Hier unser Test der Filmic Pro App.)
