Etliche Fußballspielminuten wurden in den letzten vier Wochen im Fernsehen übertragen -- in 2D. Das ist man nicht anders gewohnt, und funktioniert im Grunde ja auch prächtig. Vielleicht läuft jedoch die nächste WM auf dem heimischen Wohnzimmertisch als 3D-Rekonstruktion?
Auf der IEEE Conference on Computer Vision and Pattern Recognition haben Wissenschaftler der Universität Washington sowie von Google und Facebook ein System vorgestellt, das eine ganz normale Fußballaufzeichnung, etwa von YouTube, in eine virtuelle, dreidimensionale Spieldarstellung umwandelt, welche über eine AR-/Holo-Brille scheinbar flächig im Raum betrachtet werden kann. Dafür werden für jeden Spieler Tiefeninformationen geschätzt und ihr Abbild mit Figuren aus Fußball-Computerspielen vermischt, um realistische Körperposen zu erhalten. Die Berechnungen erledigt ein neuronales Netz.
Wie das Demomaterial zeigt, funktioniert das Ganze einigermaßen gut, aber noch lange nicht fehlerfrei. Zwar kann man das Spiel nun aus verschiedenen Perspektiven ansehen, dafür verschwinden die Figuren ganz oder teilweise für einen Moment und auch der Ball ist meist nicht zu sehen. Aber hey, man kann nicht alles haben...
Als Idee finden wir eine 3D-Rekonstruktion eigentlich gar nicht so schlecht, und wenn man bedenkt, daß bei diesem System anscheinend keine aufwendige Multicam-Umgebung herangezogen wurde, müsste sich das Resultat noch deutlich verbessern lassen. Zur nächsten WM ist es ja noch ein Weilchen hin -- vielleicht hat sich bis dahin ja auch die benötigte Holo-/Mixed Reality Technologie durchgesetzt.
