Der chinesische Funkstreckenhersteller Hollyland hat das neue Lark C1 vorgestellt, ein ultrakompaktes, drahtloses Zweikanal-Lavaliermikrofonsystem speziell für Aufnahmen mit Smartphones - zum Beispiel für Interviewaufnahmen, Live-Streaming, Vlogging oder Podcasting. Das System besteht aus einem mit rund 12 Gramm leichtgewichtigen omnidirektionalen Mikrophon in der Größe eines typischen USB-Sticks, das zugleich auch als Sender fungiert und per Clip an der Kleidung befestigt werden kann, sowie einem minimal kleineren Empfänger (mit einem Gewicht von 7 Gramm), der direkt per Lightning oder USB-C an einem Smartphone angebracht werden kann.
Hollyland Lark M1 vs C1
Das neue Lark C1 unterscheidet sich von dem im Juli von Hollyland vorgestellten drahtlosen Zweikanal-Ansteckmikrofonsystem Lark M1 nur durch den speziell auf die Zusammenarbeit mit Smartphones abgestimmten Empfänger, welcher nicht über einen 3.5-mm-Audioausgang verfügt, sondern nur über einen digitalen Lightning bzw. USB-C Anschluss - die Mikros mit ihrer omnidirektionalen Richtcharakteristik sind ebenso identisch wie die maximale Reichweite von bis zu 200 Metern bei freier Sicht.
Lark C1 Empfänger
Der Empfänger des Lark C1 kann einfach in ein Apple oder Android Smartphone eingesteckt werden, um das Audio von einem oder auch zwei Mono-Funkmikros aufzuzeichnen. Die Audioaufnahme kann ohne Unterbrechung erfolgen, da Sender (TX) und Empfänger (RX) während des Ladevorgangs über den Lightning- (iOS-Version) bzw. USB-C-Eingang (Android-Version) weiter verwendet werden können.
Lark C1 Sender
Die Mikrofone/Sender werden wie ein drahtloses Lavalier-Mikrofon an der Kleidung befestigt, um den Ton bei Sprachaufnahmen wie z.B. Interviews möglichst nah an der Quelle aufzunehmen. Die Tonaufnahme erfolgt mit 48 kHz/16-Bit in einem Frequenzbereich von 20 Hz bis zu 20 kHz mit einer Latenz von 20ms. Laut Hollyland soll die aktive Geräuschunterdrückung einen klaren Klang liefern und störende Hintergrundgeräusche automatisch unterdrücken. Der Sender verfügt leider über keine Möglichkeit, ein externes Mikrofon anzuschließen. Die iOS-Version des Lark C1 ist MFi-zertifiziert.
Ladeschale ist mobile Ladestation
Sowohl Sender als auch Empfänger werden in der auch als Transportgehäuse dienenden Ladeschale aufgeladen, welche auch selbst als mobiler Akku samt Ladestation dient. So wird bei der Verwendung von wechselweise zwei Sendern eine sehr lange Betriebsdauer von 32 Stunden mit einer voll aufgeladenen Ladeschale erreicht, wobei jeder Sender für jeweils 8 Stunden lang ununterbrochene Audioaufnahmen verwendet werden kann. Der ins Smartphone eingesteckte Empfänger kann an eine Stromquelle angeschlossen werden und gleichzeitig sowohl seine Batterie als auch die des Smartphones während des Betriebs aufzuladen.
Die LarkSound App von Hollyland bietet erweiterte Kontrollmöglichkeiten und Funktionen - so ist der Mikrofonstatus auf einen Blick ersichtlich und es kann sowohl der Batteriestand des Senders abgelesen werden, die Rauschunterdrückung eingestellt oder die Lautstärke und Echtzeitwiedergabe über die Telefon- und Bluetooth-Optionen gesteuert werden.
Preise und Verfügbarkeit
Das Hollyland Lark C1 gibt es in zwei Basisversionen - einmal eine iOS-Version für iPhones und iPads mit einem Lightning-Anschluss am Empfänger (samt einem oder zwei Sendern) sowie eine Version für Android-Smartphones mit einem USB-C-Anschluss am Empfänger (und zwei Sendern) - jeweils in schwarz und weiß sowie als Bundle eines Empfängers mit einem Sender (Lark C1 Solo) oder zwei (Lark C1 Duo).
Das Hollyland Lark C1 Solo kostet jeweils für iPOS oder Android 146 Euro, das Hollyland Lark C1 Duo kostet 219 Euro - mitgeliefert wird jeweils ein Windschutz für das Mikrofon.
Damit ist das Hollyland C1 zwar deutlich billiger als manche andere Drahtlos-Mikrofonsysteme, wie etwa DJIs Mic, welches 329 Euro kostet oder RØDEs Wireless GO II Drahtlos-Mikrofonsystem, das ab 240 Euro zu haben ist. Allerdings fehlen dem C1 auch einige wichtige Funktion der beiden, wie zum Beispiel die Möglichkeit, den Sound auch intern im Sender oder Empfänger aufzuzeichnen, den Tonpegel anzupassen, ein externes Mikrophon zu verwenden (nur RØDE) oder per integriertem Display die Audiolevel oder den Ladezustand zu überwachen. Dafür ist das C1 besonders angepasst an den Einsatz am Smartphone.
Hier übrigens unser Test des RØDE Wirelesss Go II.