Eine Antwort darauf hat das südkoreanische Unternehmen Hylium Industries probiert und eine neue Drohne namens HyliumX entwickelt, welche flüssigen Wasserstoff als Treibstoff nutzt und so Flugzeiten von mehr als 5 Stunden erreicht. Allerdings nur indirekt - die Motoren der sechs Propeller des massiven Hexacopters werden wie sonst auch üblich von elektrischen Motoren angetrieben, den dafür notwendigen Strom liefert aber nicht ein Lithium-Ionen-Akku, sondern er wird im Flug durch die Verbrennung von Wasserstoff einer speziellen Brennstoffzelle erzeugt.
Möglich sind solche langen Flugzeiten aufgrund der viel höheren Energiedichte von Wasserstoff gegenüber einem LiIo-Akku, d.h. bei gleichem Gewicht ist viel mehr Energie nutzbar - kein Wunder, weist Wasserstoff doch die höchste Energiedichte von allen Brennstoffen auf. So besitzt ein moderner Akku eine Energiedichte von maximal 0.8 Megajoule pro Kilogramm, 1 Kg Wasserstoff dagegen 120 MJ. Da der Wasserstoff aber nicht direkt als Antrieb dient - wie zum Beispiel bei einer Rakete - sondern seine Energie erst unter einigen Verlusten in Strom umgewandelt werden muss und zudem die Tankhülle aus Titan noch ein zusätzliches Gewicht auf die Waage bringt besitzt, ist die praktische Flugzeit per Wasserstoff "nur" ca. 6-10mal größer.
Die HyliumX verfügt über eine Nachtsichtkamera und kann Video über eine strecke von 10 Kilometern per Funk übertragen - sonst ist leider nicht viel mehr an technischen Daten über die Wasserstoffdrohne bekannt. Ein weiterer Vorteil des flüssigen Wasserstoffs ist der schnelle Tankvorgang, in nur 5 Minuten ist der Tank neu aufgefüllt und die Drohne wieder einsatzbereit. Allerdings ist ein spezielles Tanksystem dafür notwendig samt Nachschub von Wasserstoff.
Das System eignet sich so also nur aktuell für sehr spezielle industrielle Anwendungsfälle, zeigt aber das Potential von Wasserstoff als Energieträger auf. Hylium will in den USA einen eigenen Lieferservice für flüssigen Wasserstoff für seine Drohne anbieten und sich von seinen zahlreichen Mitbewerben durch die außergewöhnlich langen Flugzeiten seiner Drohnen absetzen, die sie für manchen speziellen Aufgaben prädestiniert.
Eine potentielle Gefahr stellt aufgrund der hohen Explosivität der Wasserstofftank dar - Der Tank wurde deswegen so konstruiert, dass er auch Stürze aus großer Höhe ohne Beschädigung übersteht. Wasserstoff ist umweltfreundlich - er verbrennt mit Sauerstoff und liefert als Abgas reines Wasser. Idealerweise wird der notwendige Wasserstoff auch noch grün erzeugt, d.h. mit Strom aus erneuerbaren Energiequellen.
Schon vor 6 Jahren hatte Hylium Industries bereits einen ersten Prototypen der HyliumX vorgestellt, damals noch ein kleineres Modell mit nur vier Propellern. Inzwischen ist das Modell deutlich gewachsen und inzwischen marktreif.
mehr Informationen bei hylium-industries.com
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