Intels unglücklicher HEDT-Start - Core i9-7900X und X299-Plattform

// 12:29 Mo, 10. Jul 2017von

Seit der Vorstellung von Intels neuen HEDT-Prozessoren und der damit verbundenen neuen X299-Plattform liest man überall im Netz von Überhitzung und Problemen. Dazu gibt es anscheinend -ähnlich wie bei AMDs Ryzen Premiere- kleinere, aber ärgerliche Probleme mit Speichertimings.


Tatsache ist, dass Intel schon seit Jahren keinen derart schlechten, weil überhasteten Produktstart hingelegt hat. In der öffentlichen Wahrnehmung wird dies umso mehr als panikartiger Schnellschuss gegen die aufkeimende Konkurrenz durch AMD wahrgenommen.



Fairerweise muss man jedoch auch betonen, dass große Teile der internationalen IT-Fachpresse sich hier gerade im Prügelmodus gegen Intel offensichtlich übertreffen wollen. Vielleicht auch, weil Intel bei diesem Launch im Vorfeld nur ausgewählte Redaktionen mit Testmodellen bestückte. Denn tatsächlich handelt es sich eigentlich "nur" um eine unglückliche Verkettung von zwei Problemen.



Da wäre zuerst das hastig nachgeschobene Prozessor-Topmodell Core i9-7900X, das trotz Übertaktbarkeit in der Praxis kaum noch zu übertakten ist. Er verbraucht einfach schon im Release-Takt sehr viel Strom. Die Erwartungshaltung bei der Übertaktung immer noch mehr aus einem Prozessor herausholen zu können hat Intel natürlich in den letzten Generationen selbst immer weiter befeuert. Nun scheinen wir hier erst einmal an ein natürliches Limit der Architektur zu stoßen. Der Core i9-7900X arbeitet schlichtweg schon ab Werk am Limit.



Und bereits an diesem Werks-Limit fordert er aktuelle viele Mainboards ungewöhnlich hoch, deren Spannungswandler schlichtweg nicht auf diese Last ausgelegt sind. Doch als die Mainboards bei den Herstellern entwickelt wurden, konnte man dort auch nicht ahnen dass Intel mit dem Core i9-7900X noch ein Strom-Monster für die X299-Plattform nachschieben würde. Dieser Top-Prozessor traf auch die Mainboard-Hersteller eiskalt, weil Intel damit kurzerhand die Spezifikationen für die Leistung noch einmal unerwartet erhöhte.



Deswegen heißt es nun erst mal für viele Käufer nochmal abwarten, bis neue BIOS- und Hardware-Revisionen der Boards zur Verfügung stehen. Und dabei kann und darf man natürlich auch gleich abwarten, wie AMDs kommender Threadripper in ein paar Wochen gegenüber der X299-Plattform abschneiden wird. Gerade diesen Zeitpuffer wollte Intel wohl gegenüber AMD mit seinem Schnellschuss nicht gönnen, um nicht den Anschein zu erwecken AMD würde Intel in die Rolle des Getriebenen stellen, der reagieren muss. Doch nun sieht es umso mehr danach aus als würde AMD Intel zu ungeplanten Reaktionen treiben.





Toms Hardware hat übrigens eine sehr detaillierte (und unaufgeregte) Zusammenfassung zum Thema verfasst, auf die wir mit dieser News für vertiefende Informationen verlinken...


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