Keiko Nagaoka, die japanische Ministerin für Bildung, Kultur, Sport, Wissenschaft und Technologie, hat laut The Decoder in einer Anhörung mit dem japanischen Politiker Takashi Kii im April die bestehende japanische Gesetzgebung bekräftigt, wonach die Nutzung von im Internet gesammelten Daten für nicht-kommerzielle und kommerzielle Zwecke auch im Kontext der generativen KI gilt.
Die Politik erlaubt es somit nach aktueller Rechtslage, nahezu beliebige Daten zu nutzen, "unabhängig davon, ob sie für gemeinnützige oder kommerzielle Zwecke verwendet werden, ob es sich um eine andere Handlung als die Reproduktion handelt oder ob es sich um Inhalte handelt, die von illegalen Seiten oder auf andere Weise bezogen wurden."
Kurz gesagt, in Japan dürfen zum Training von generativen KI-Modellen auch Datensätze genutzt werden, die einem Copyright-Schutz unterliegen. Dies stellt aktuell eine der extremsten "Pro-KI Positionen" dar, die in letzter Zeit von öffentlichen Institutionen verlautbart wurden.
Eine fast ebenso liberale KI-Position bezüglich der Urheberrechte vertritt aktuell Israel:
Ein 2022 veröffentlichtes Positionspapier des israelischen Justizministeriums sagt, dass bei KI-Training „typischerweise“ die Fair-Use-Doktrin gilt und eine „beiläufige Nutzung von urheberrechtlich geschütztem Material“ möglich ist, wenn die urheberrechtlich geschützten Werke am Ende des Trainingsprozesses wieder gelöscht werden.
Ausgenommen seien Datensätze, die gezielt mit Werken einzelner Urheber trainiert werden, um anschließend mit diesen in Wettbewerb zu treten. Also mit der Möglichkeit und/oder Absicht, den Stil eines Urhebers direkt zu kopieren. Zudem könne der Output der Systeme unabhängig vom Trainingsprozess Urheberrechte verletzen.
Da die zugrundeliegenden Daten nach dem Training in eine einzige große Gewichtsmatrix (dem sogenannten Latent Space) transformiert wurden, lassen sich diese nicht mehr gezielt aus dem Modell löschen.
Solange es einzelne Länder der Welt es legal erlauben, urheberrechtlich geschütztes Material in den Latent Space eines Modells einzubringen, müssten andere Länder der Welt die grenzüberschreitende Anwendung dieser Modelle im eigenen Land entsprechend kontrollieren. Was faktisch schwer möglich erscheint.
Zudem muss grundsätzlich geklärt werden, ob der Output von KI-Systemen überhaupt als Plagiat gewertet werden kann.
Unsere persönliche Auffassung ist: Wir werden nicht um ein neues Urheberrecht herumkommen, das die Besonderheiten von KI-trainierten Modellen berücksichtigt. Und das wird noch eine ganze Weile dauern...
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