NVIDIA spendiert seinen GPUs heimlich noch mehr parallele Videoencodings

// 15:44 Do, 30. Mär 2023von

Das Komprimieren von Video in hocheffiziente Formate wie H.264 oder H.265 ist extrem rechenaufwändig - günstigerweise verfügen moderne Grafikkarten jedoch über spezielle, integrierte Encodingeinheiten, welche der CPU diese Aufgabe abnehmen können. So verfügen NVIDIA GPUs schon seit 2012 über den sogenannten NVENC (NVidia ENCoder) Hardware-Encoder, welcher in Programmen wie OBS oder Wirecast zum Livestreaming oder in Videoschnittprogrammen wie Adobe Premiere Pro und Resolves DaVinci oder dem Komprimierungstool Handbrake zum beschleunigten Trans- oder Encodieren von Video eingesetzt werden.


Bisher war es auf NVIDIA GPUs allerdings nur möglich, maximal drei Videos gleichzeitige zu komprimieren. Nun hat Toms Hardware entdeckt, dass NVIDIA still und heimlich (d.h. ohne eine öffentliche Ankündigung) diese Grenze in den letzten Wochen in den neuesten Treibern erhöht hat: nunmehr können auf allen NVIDIA GPUs, welche NVENC-Einheiten besitzen, fünf Videos parallel komprimiert werden - hier die Übersicht. Schön ist, dass auch sehr alte Modelle, angefangen mit der GeForce GTX 745 von 2014, von der Erhöhung des bisherigen Limits profitieren.



Welche Videoformate in welcher Auflösung jeweils komprimiert werden können, hängt von der Generation und dem Modell der Grafikkarte ab - die aktuellen NVIDIA-GPUs mit Ada Lovelace Architektur können etwa H.264 und H.265 (beide mit (4:4:4) Chroma) sowie AV1 mit einer Auflösung von bis zu 8K und einer Farbtiefe von bis zu 10-Bit komprimieren, ältere Modelle nur H.264 (AVC) mit 4K und 8-Bit - hier eine Übersicht der GPUs und ihrer NVENC-Fähigkeiten.





Mehr parallele Encodings per GPU-Hack

Doch wie ist ein so massives Upgrade der Hardware-Encoding-Fähigkeiten einfach per Treiber möglich? Ganz einfach: NVIDIA beschneidet die tatsächlichen Fähigkeiten seiner Grafikkarten künstlich (u.a. beim Encoding) - per Hardware wären sie eigentlich in der Lage, viel mehr Videostreams zu verarbeiten. Offensichtlich wurde dies, als 2021 ein Hack publizierte wurde, der per simplem Patch der NVIDIA-Treiber die Beschränkung der Videostreams per NVENC aushob und so viel mehr gleichzeitige Encodings als bisher ermöglichte. Laut einem Transcoding-Benchmark mit dem Plex Media Server können so zum Besipiel GeForce GTX 1050 GPUs 7, eine RTX 3060 mit 12 GB VRAM 41 und eine GeForce RTX 4090 (24GB) 22 Videos von 1080p nach (10 MBit) nach 720p (4 MBit) HEVC/H.265 transkodieren (bei größeren Auflösungen sinkt die Anzahl der parallelen Kodierungen).



NVIDIA will durch die künstliche Beschneidung vor allem große Anwender (wie z.B. Streamingportale), welche viele Videostreams gleichzeitig komprimieren wollen, dazu zwingen, statt der vergleichsweise billigen Consumermodelle sehr teure, spezialisierte NVIDIA Grafikkarten zu kaufen - die A10 und L40 können zum Beispiel statt der offiziellen maximalen 5 (bzw. bisher 3) Encodings der Consumer-Karten 24 bzw. 99 1080p Videos in HEVC parallel enkodieren.


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