Neue 4K-Camcorder von Panasonic HC-X1500, HC-X2000 und AG-CX10

Zur CES 2020 hat Panasonic noch einmal tief in die Ingenieursschublade gegriffen und wagt eine komplett neue 4K-Camcorder-Serie, die tatsächlich in diesem Segment praktisch alle relevanten Funktionen in einem äußerst kompakten Gehäuse vereint.


Der reine Body ist bei allen drei neuen Modellen (HC-X1500, HC-X2000 und AG-CX10) ziemlich kompakt und leicht gehalten. Ohne Griff und andere Extras wiegt er knapp 900 Gramm. Inklusive Akku und schnell abschraubbarem Griff kommt die Kamera immer noch auf sehr angenehme 1,5 kg.





Die Sensorgröße liegt mit 1/2,5-Zoll (≈ Cropfaktor 6) weit unter typischen Großsensor-Kameras und bietet native 8,29 Megapixel für 4K (UHD)-Aufzeichnung. Gerade durch die kleine Sensorfläche sind im kompakten Gehäuse entsprechende optische Finessen möglich: So bietet die HC-X1500/2000 einen kleinbildäquivalenten Weitwinkelbereich von 25mm der optisch 24fach eingezoomt werden kann (was wiederum einem KB-Äquivalent von 600mm entspricht). In UHD kann dieser Zoombereich noch digital auf 32x erhöht werden, in FullHD sogar auf 48x und das ohne Reduktion der Auflösung, da hier für die FullHD-Auflösung ja weniger Sensel benötigt werden.



Die Optik hat eine Anfangsblende von 1,8 (bis ca. F4 bei vollem Zoom) und kann mechanisch stabilisiert arbeiten. Zudem bewirbt Panasonic die neuen Modelle mit hybrider BIldstabilisation, wobei der Sensor in UHD kaum überschüssige Pixel zu bieten hat. Auf Nachfrage verneinte Panasonic jedoch auch, dass der Sensor selbst beweglich gelagert ist. Gerade aufgrund der relativ kleinen Chipfläche soll der Autofokus entsprechend schnell und zuverlässig reagieren können.



Zwei Objektivringe erlauben das manuelle Fokussieren sowie wahlweise Zoom- oder Blenden-Einstellungen. Auch drei ND-Filterstufen (1/4, 1/16, 1/64) sind direkt über das Gehäuse manuell zuschaltbar. Außerdem kann der Infrarot-Filter für Nachtaufnahmen deaktiviert werden.





In 4K(UHD) kann die Kamera 50/60p in 4:2:0 mit 10 Bit HEVC aufzeichnen. Eine 4:2:2 10 Bit Aufzeichnung ist in 4K dazu bis 30p möglich. In FullHD steht sogar ein 200 Mbps All-Intra-Codec in 10 Bit 4:2:2 bis 60p zur Verfügung. Und dazu sollen in FullHD bis zu 120 fps SlowMotion-Aufnhamen in 10 Bit möglich sein - sogar mit aktivem Autofokus. Aufgezeichnet wird alles über zwei UHS-I SD-Kartenslots, die alle typischen Spielarten zum Backup oder für eine durchgehende Aufnahme beherrschen. An externe Recorder können nicht zuletzt via HDMI volle UHD-4K in 10 Bit 4:2:2 mit bis zu 60p ausgegeben werden.



Der ausklappbare Monitor ist touchfähig, um 270 Grad drehbar und besitzt mit 2,760K R-, G- oder B-Pixeln eine für 3,5 Zoll ziemlich hohe Auflösung. Der Sucher löst mit 1,555K auf.



Besonders spannend werden die Kameras durch den abnehmbaren XLR-Handgriff VW-HU1, der als Option auch für die X1500 nachgekauft werden kann - und das sogar ziemlich günstig ( s.u.).







Neben den typischen, voll regelbaren XLR-Audio-Anschlüssen mit maximal 48KHz-Aufzeichnung wurde auch eine dimmbare LED-Videoleuchte mit maximal 70 Lux Helligkeit an der Spitze des Handgriffs integriert. Die Farbtemperatur von ca. 5000K Kelvin ist konstant. Die Beleuchtung ist manuell am Handgriff schalt- und dimmbar. Bei der X2000 und der CX10 ist der Handgriff inklusive.



Die Kamera stellt insgesamt 12 frei definierbare User Buttons zur Verfügung (fünf am Body, sieben auf dem Touchscreen) die mit einer Auswahl aus 38 verschiedenen Funktionen belegt werden können. Dazu gibt es jede Menge relevante Hilfsmittel zur Bildgestaltung. So finden sich unter anderem Waveform-Monitor/Vectorskop und variable Zebra-Einstellungen. Auch das Bildprofil lässt sich in der Kamera sehr feinfühlig anpassen. Hierfür stehen 16 Eingriffspunkte im Farbraum zur Verfügung, die im Farbwinkel und in der Sättigung verschoben werden können. Unterstützt werden diese durch nicht weniger als 8 Gamma-Einstellungen (SD, HD, FILMLIKE 1-3, CINE-LIKE D/V sowie STILL-LIKE).



Gerade für den EB-Einsatz sind Funktionen wie Shockless Whitebalance (also eine schleichende Veränderung des automatischen Weißabgleichs) sehr nützlich. Beispielsweise, wenn die Kamera in einer Einstellung von draußen nach drinnen wechselt.



Auch ein 2,4 GHz Wifi-Modul wurde wieder integriert, wodurch die Kamera ohne weiteres Zubehör WLAN-fähig ist. Über das integrierte RTMP (Real Time Messaging Protocol) kann direkt ins Internet gestreamt werden (max. FullHD mit 60p). Während des Streamens ist dazu eine interne MOV- Aufzeichnung möglich.



Über eine neue App (HC ROP) kann die Kamera über ein Tablet oder ein Smartphone ferngesteuert werden. Bei Bedarf können hiermit sogar 8 Kameras gleichzeitig kontrolliert werden. Und wer lieber auf externe, drahtgebundene manuelle Bedienelemente zurückgreift: An der 2,5 Zoll-Miniklinke kann die Kamera über externe Remote Controls ferngesteuert werden (Blende, Fokus, Zoom und REC Start/Stop).



Tatsächlich ein gewichtiges Argument für die HC-X1500/2000 ist die Akkulaufzeit: So soll mit dem mitgelieferten, neuen AG-VBR59-Akku über 4,5 Stunden ununterbrochen in 4K aufgezeichnet werden können. Er wurde speziell für die neuen Modelle designt, damit er nicht aus dem Gehäuse heraussteht. Auch das Vorgängermodell VW-VBD58 bleibt übrigens kompatibel und erreicht annähernd die gleiche Aufnahmezeit mit der X1500/X2000 (4h30min).





Dazu bringt Panasonic die HC-X2000 noch in einer weiteren Version als AG-CX10 für den Broadcast Bereich auf den Markt. Diese unterscheidet sich durch zusätzliche Broadcast-HD-Formate (AVC-G25/50, AVC-Intra50 und 100 als P2 MXF, MicroP2 Karten-Unterstützung) sowie eine Ethernet-Anschlussmöglichkeit (über USB) inkl. NDI HX.



Neben dem mitgelieferten Handgriff unterscheidet sich die AG-CX10/HC-X2000 von der HC-X1500 durch einen zusätzlichen 3G-SDI-Anschluss (der als G3-Variante nur eine FullHD-Ausgabe bis maximal 60 fps unterstützt).



Alle drei Modellvarianten sollen ab März in den Läden stehen. Die HC-X1500 soll 1699 Euro kosten, die HC-X2000 besitzt einen UVP von 2199 Euro. Und die AG-CX10 wird für 2599 Euro zu haben sein. Der Handgriff VW-HU1 kostet als Zubehör für die HC-X1500 299 Euro.



Die AVC-Intra Codecs sollen zudem erst im Sommer 2020 für die CX10 als Firmwareupdate nachgereicht werden.


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