Die vor zwei Monaten vorgestellte RTX 4080 ist dagegen seit der Auslieferung in diversen Varianten auf breiter Front verfügbar und fällt seitdem beständig im Preis, was darauf schließen lässt, dass die Nachfrage nach der Karte eher schwach ist. Hier kommen neben den allgemeinen makroökonomischen Faktoren auch zwei selbstgemachte Probleme von Nvidia hinzu. Erstens kosten selbst die günstigsten Versionen der Karte immer noch mindestens 1.400 Euro und zweitens ist der Leistungsunterschied gegenüber einer RTX 3080 bei weitem nicht so groß wie beim letzten Generationswechsel.
Vielleicht warten potentielle Käufer jedoch auch einfach nur ab, denn bereits in weniger als zwei Wochen sollen auch die neuen AMD Grafikkarten in den Regalen stehen, die als direkte Konkurrenten zur RTX 4080 platziert werden. Auf dem Papier bieten diese die weitaus besseren Spezifikationen: Die Radeon RX 7900 XTX hat eine 384 Bit breite Speicheranbindung mit 24GB GDDR6, die in einer Transferrate von 960 GB/s resultiert. Die XT-Version bindet dagegen 20GB über 320 Bit mit 800 GB/s an. Die RTX 4080 hat nur 16 GB mit 736 GB/s zu bieten, was sogar weniger ist, als die 760 GB/s der RTX 3080.
Im Gegensatz zu Nvidias neuester Generation - die weiterhin bei DisplayPort 1.4 verharrt - besitzen die neuen AMD GPUs DisplayPort 2.1 Anschlüsse. Hiermit können Auflösungen bis zu 8K165p oder 4K480p ausgegeben werden. Die Ausgabe ist zudem mit bis zu 12 Bit pro Farbkanal möglich.
Wie bei Nvidias neuer Generation sind Hardware-Codecs der Media Engine doppelt ausgelegt. Hiermit können beispielsweise ein AVC- sowie ein HEVC-Codec parallel arbeiten, was bald schon von Adobes Premiere unterstützt werden soll. Auch bei Transcoding Aufgaben kann De- und Encoding parallel genutzt werden.
Unklar ist nach wie vor, ob bei AMD die Decoder in der neuen Generation 10 Bit 4:2:2 Formate beherrschen, die in der Videobearbeitung immer wichtiger werden. Das können bislang nämlich nur Intel und Apple, während Nvidia und AMD hier schlafen.
AMDs Preise werden dabei zusätzlichen Druck auf Nvidias RTX 4080 ausüben: Mit 43 TFLOPS und dem schnelleren Speicherinterface für 899 US-Dollar ohne Steuern dürfte die RX 7900 XT in der Videoschnitt-Performance bereits mindestens auf dem Niveau einer RTX 4080 mit 16GB landen, die 49 TFlops bietet. Für gerade mal 100 Dollar mehr geht die noch potentere RX 7900 XTX mit fast 57 TFLOPS an den Start und liegt damit sehr wahrscheinlich noch näher an einer RTX 4090. Die AMD Karten sollen ab dem 13. Dezember erhältlich sein. Die Europreise sind noch nicht bekannt, aber dürften aufgrund des starken Dollars sowie zusätzlicher Mehrwertsteuer ca. bei 1.200 und 1.300 Euro landen.
Da sich der gesamte PC Markt aktuell in einer akuten Schwächephase befindet, die auch das Vorweihnachtsgeschäft nicht abzumildern scheint, ist es stark wahrscheinlich, dass wir schon Anfang des kommenden Jahres eine Preiskampf zwischen AMD und Nvidia erleben werden und noch niedrigere Preise zu sehen bekommen. Nach der letzten Krypto-Heißlaufphase darf man wohl sagen, dass die Anwender diesen kommenden Preisverfall auch irgendwie verdient haben.
UPDATE:Und grade kommt es frisch rein: Nvidia senkt in Europa die Preise für die neuen RX 4090/80 um ca. 5 Prozent. Wohl auch als Dollar-Korrektur, aber sicherlich nur nur deswegen ;)
Die RTX4080 kostet nun UVP 1.399 Euro, die RTX 4090 1.859 Euro.
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