Die Gerüchte rund um eine neue Version 3 von DJIs Spitzenmodell für professionelle Drohnenfilmer DJI Inspire verdichten sich: der bekannte Leaker OsitaLV rechnet jetzt mit einem Veröffentlichungstermin im April 2023 und via NGDrone gibt es jetzt auch schon Konstruktionszeichnungen der Inspire 3, die beim chinesischen Patentamt entdeckt wurden.
Inspire 3: Schlanker und leichter?
Was auf den Zeichnungen zu sehen ist, deckt sich weitgehend mit den bisher geleakten Bildern der Drohne. Somit dürften die äußerlichen Neuerungen gegenüber dem Vormodell als relativ sicher gelten: einerseits ähnelt demnach das neue Design dem Alten mit seinem schmalen, spitz zulaufenden Gehäuse und den beweglichen Rotorarmen, die auch als Landegestell dienen und im Flug hochgefahren werden können, um der Zenmuse Gimbal-Kamera freie Rundumsicht zu gewähren. Andererseits aber ist das neue Gehäuse deutlich schmaler als bisher und die integrierte FPV-Kamera zur Steuerung der Drohne sitzt jetzt ganz oben (statt vorher unten) auf der Vorderseite.
Auf den Zeichnungen scheint zudem der Akku am hinteren Ende nicht mehr an den Seiten hervorzustehen - entweder hat DJI sich vom Konzept des dualen, redundanten Akkus verabschiedet und nutzt nur noch einen, oder es ist DJI gelungen, die Drohne oder den Akku deutlich zu verschlanken. Erfreulich: den Gerüchten nach sollen die Propeller erstmals für ein Modell der Inspire-Serie einklappbar sein - damit wäre die Inspire 3 einfacher als bisher zu transportieren.
Wahrscheinliche Verbesserungen
Über die Neuerungen des Innenlebens kann nach wie vor nur spekuliert werden, angesichts des schon 7 Jahre alten Vormodells und der technologischen Entwicklung in der Zwischenzeit wird aber ein umfassendes Update vieler Komponenten erwartet. Fest gerechnet wird damit, daß die Inspire 3 auch eine neue Zenmuse Gimbal-Kamera (womöglich einen Zenmuse X9-8K Air) nutzt, die in ihren Eigenschaften sehr der Zenmuse X9 8K des Ronin 4D Gimbalkamerasystems ähnelt.
Dank Quadro_News gibt es auch schon einen kleinen Clip der Inspire 3:
Dann könnte sie mittels eines 35mm Vollformat CMOS-Sensor bis zu 8K mit maximal 75fps in ProRes 422HQ/RAW oder H.264 aufnehmen. Der Zenmuse X9 verfügt auch über ein austauschbares Objektiv-Mountsystem, mit dessen Hilfe Objektive für DJI DL-Mount, Sony E-Mount und Leica M-Mount genutzt werden können.
Ein deutliches Update der Bildqualität sollte auch die integrierte FPV-Kamera mit ihrer 1-Achsen-Stabilisierung erfahren, mit deren Hilfe der Pilot die Inspire 3 unabhängig vom Kameramann steuern kann. Es wird auch erwartet, dass DJI beim Gewicht der Inspire 3 durch technische Neuerungen etwas sparen wird, da die ca. 3.300g schwere Inspire 2 (mit Akku aber ohne Zenmuse Gimbal-Kamera) je nach verwendetem Objektiv über der magischen 4kg Gewicht liegt, welche die obere Grenze der Drohnen Klasse C2 darstellt.
Viel Gelegenheit für Verbesserungen gibt es auch beim Hinderniserkennungssystem, welches bei der Inspire 2 nur Sensoren für vorne, unten und oben umfasst. Dieses könnte bei der Inspire 3 auf ein omnidirektionales Advanced Pilot Assistance Systems upgegradet werden. Ein Upgrade werden vermutlich auch die intelligenten Aufnahmefunktionen erfahren, welche inzwischen schon von DJIs aktuellen Consunmerdrohnen übertroffen werden. Ein Favorit für Verbesserungen ist die Flugdauer, die aktuell nur 23 Minuten beträgt - im Vergleich dazu erreicht die neue Mini 3 Pro 34 Minuten, mit Spezialakku sogar bis zu 47 Minuten und die Mavic 3 46 Minuten. Ein Upgrade auf die aktuelle Version O3+ (oder sogar ein neues O4) könnte auch das alte Lightbridge Videoübertragunggssystem der Inspire 3 vertragen und so die Reichweite von 7km auf mindestens das doppelte 15km (in den USA) vergrößern.
Neue Fernbedienung
Als neue Fernsteuerung wird den Gerüchten zufolge der RC Plus Controler fungieren, der bisher nur mit der großen Matrice 30 zusammenarbeitete. Er besitzt einen 1.200 nits hellen FullHD 7" Bildschirm (RC Pro: 5.5") mit HDMI 1.4 Port und unterstützt den Dual Operator-Modus der Inspire, der besonders für professionelle Aufnahmen wichtig ist und die unabhängige Steuerung von Drohne und Kamera durch Pilot und Kameramann erlaubt. Das wäre auch ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal gegenüber der Mavic 3 Cine (hier unser
Test), welche diesen Dual-Modus nicht unterstützt.
Inspire 3: Preis?
Wieviel wird die Inspire 3 kosten? Der Preis der Inspire 2 inklusive Zenmuse X5S Kamera startete bisher bei rund 5.500 Euro bzw. mit der Zenmuse X7 bei 7.800 Euro. Die Möglichkeit auch in CinemaDNG und ProRes aufzuzeichnen, ließ sich DJI mit rund 2.000 Euro Aufpreis abgelten. Zum Vergleich: die Mavic 3 Cine Premium Combo kostet rund 4.800 Euro. Die neue Inspire 3 muss sich in ihren Eigenschaften klar gegenüber der Mavic 3 Cine absetzen und wird deswegen vermutlich auch deutlich teurer sein. Wir werden bald mehr wissen - die Tatsache, dass die Inspire 2 in mehreren Ausführungen in DJIs Webstore als "ausverkauft" angezeigt wird, war bisher immer ein sehr verlässliches Zeichen dafür, dass das Modellupdate bald kommt.
