Prescht Nikon mit 8K-ProRes RAW vor?

Apple demonstrierte beim WWDC 2019 auf seinem neuen MacPro unter anderem seine Video Beschleuniger Karte Afterburner für ProRes und ProRes RAW. Dabei wurde gezeigt, wie der neue Mac Pro drei 8K ProRES RAW Videoströme in Echtzeit wiedergeben konnte. Nicht nur wir haben uns dabei gefragt, woher denn wohl dieses 8K-ProRes RAW Material stammen könnte. Denn noch gibt unseres Wissens nach keine angekündigte 8K-Kamera, die ProRES RAW ausgeben kann.


Nikon arbeitet offiziell aktuell an einer ProRes RAW Ausgabe für seine Z6- und Z7-Kameras, die nach aktuellem Wissensstand jedoch nur maximal 4K aus einem 6K-Downsampling ausgeben sollen. Matt Golowczynski von techradar hat jedoch eins und eins zusammengezählt und etwas entdeckt, was vielleicht kein Zufall ist:



Das auf dem WWDC benutzte Video wurde von Apples David Earl als 8K ProRes Rohmaterial beschrieben, das aus einer in Kenia gedrehten Dokumentation stammt, die angeblich im HDR aufgenommen und bearbeitet wurde. Earl erwähnte, dass der Dokumentarfilm von der National Geographic Fotografin Ami Vitale stammt - die wiederum zufällig ein Markenbotschafter für Nikon ist. Nun ist es sehr unwahrscheinlich, dass sich eine hauptberufliche Nikon-Fotojournalistin für ihre sicherlich nicht unaufwendige Doku einen Canon-, Sony- oder Panasonic 8K-Prototypen nutzen wird. Deutlich wahrscheinlicher ist dagegen, dass hier eine Nikon-Kamera genutzt wurde, die sogar 8K ProRes RAW ausgeben kann.



[NACHTRAG 7.6.] Wie es scheint, wurde auf dem WWDC Videomaterial von mehreren Kameras gezeigt, unter anderem von einem Canon 8K EOS Cinema Prototypen, welcher auch in einem YouTube-Video vom WWDC zu sehen ist -- wie uns eine Atomos-Agentur bestätigt, wurde mit dieser Kamera auch in Kenia Behind-the-scenes Material gedreht. Allerdings sollen dort auch andere Kameras verwendet worden sein, etwa eine RED Monstro 8K. Für eine Nikon 8K gibt es dagegen keine handfesten Anhaltspunkte.




Dazu gibt es einiges zu spekulieren. Erstens wäre eine Z7 (für die auch ein 4K ProRes RAW Firmware-Update angekündigt wurde) von der Sensorauflösung hierzu in der Lage (8256x4640 Sensel). Es bräuchte also für eine 8K-Implementation nicht einmal ein neues Kamera-Modell.



Das große Fragezeichen ist in unseren Augen jedoch die Übertragung. 8K-RAW benötigt gegenüber 4K RAW die vierfache Datenrate. Und das dürfte über einen HDMI-Ausgang in 12 Bit schwer zu bewerkstelligen sein. Relativ locker könnte Nikon dagegen 8K-ProRes RAW intern auf seine XQD-Karten schreiben. Dies würde dann bedeuten, dass man hierfür nicht einmal mehr einen Atomos-Recorder bräuchte. Was wiederum die neuen Nikon-Kameras für Filmer in ein ganz neues Licht stellen würde.



Und nun potenzieren wir diese Spekulation noch mit einem Sony Gerücht: Wir hatten bereits im Dezember berichtet, dass Sonys kommender XEVC-Standard auch 12-Bit 8K RAW speichern kann. Nun wird schon länger gemunkelt, dass Sonys lang erwartete A7SIII als eine der ersten Kameras XEVC nutzen wird. Sollte in der A7SIII Variante auch XEVC-8K-RAW erhalten sein, dürfte dies für die anderen Hersteller wie Panasonic oder Nikon die RAW-Nachfrage ebenfalls anheben. Und wir gehen fest davon aus, dass Nikon und Panasonic bereits wissen, ob Sony auch XEVC-RAW in eine kommende A7SIII oder A7IV einbauen wird...


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