Quibi: Neue Streaming Plattform mit vertikalem Filmmodus speziell für Smartphones

Am 6. April wird ein neues Streamingportal namens Quibi starten, welches ganz auf ein junges Publikum zielt. Ähnlich wie Netflix und Amazon Prime produziert auch Qubi eigene Inhalte, diese sind allerdings auf die mobile Nutzung zugeschnitten: Serien bestehen aus maximal 10 Minuten langen Folgen, sogenannten "quick bites" (daher auch der Name Quibi), welche dann sowohl im Hochkant- als auch im traditionellen Querformat abgerufen werden können.


Seit der Gründung 2018 durch den ehemaligen Disney CEO und Filmproduzenten Jeffrey Katzenberg und die Milliardärin Meg Whitman werden schon mehrere Serien und Filme vorproduziert, welche dann zum Start bereitstehen sollen - insgesamt sollen 1.1 Milliarden Dollar für eigene Inhalte ausgegeben werden.


Quibi App
Quibi App

Dabei ist alles auf den Konsum unterwegs zugeschnitten: es wird jeden Tag neue, kurze (idealerweise zwischen 6-7 Minuten langen) Folgen aktueller Serien geben, die auch offline angeschaut werden können. Beim Design der Quibi-App, die es für iOS und Android geben wird, werden auch neue Wege beim Player-Interface eingeschlagen: so gibt es im vertikalen Video-Modus zum Beispiel auf der rechten Seite eine Zeitleiste, mit deren Hilfe im Clip gesprungen bzw. gescrubbt werden kann.



Jeder Inhalt wird sowohl im Hoch- als auch im Querformat gefilmt und editiert. Die Produzenten laden zwei Videodateien und eine separate Audiodatei hoch, die dann synchronisiert und gestreamt wird, sodass die Videospur sofort wechselt, wenn das Smartphone gedreht wird. Das ermöglicht das neue, "Turnstyle" genannte Feature, welches es dem Zuschauer erlaubt, während der Wiedergabe fliegend vom vertikalen in den horizontalen Modus zu wechseln und einen entsprechend anderen Bildausschnitt zu sehen. Durch geschickte Kompression sollen trotz der zwei parallelen Streams nur 20% mehr Daten anfallen.



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Möglich sind dadurch neue innovative Formate, in denen zum Beispiel ein Wechsel des Filmmodus auch einen Wechsel der visuellen und Erzähl-Perspektive nach sich zieht. So wurde die Serie "Wireless" zum Beispiel mit einem spezielles Rigg gedreht, welches gleichzeitig die nach vorne und hinten gerichteten Kameras eines Telefons sowie den Bildschirm eines Smartphones Telefons aufnehmen kann.



Dadurch soll dem Zuschauer das Gefühl gegeben werden, direkt das Smartphone der Hauptperson in der Hand zu halten, um so zum Beispiel in einer Szene, in der der Charakter Tinder benutzt, so zu sehen als wäre es auf dem eigenen Smartphone aktiv. Bei Actionsequenzen dagegen werden die Zuschauer ermutigt, in die horizontale Ausrichtung zu wechseln, um die Szene dann in der klassischen Perspektive per Totale zu sehen.



Produziert werden die neuen Inhalte, 175 Serien im ersten Jahr, auch von den großen Hollywoodstudios mit bekannten Schauspielern wie wie Zac Efron, Idris Elba, Kiefer Sutherland, Kristen Bell, Kendall Jenner, Christoph Waltz, Tyra Banks, Steph Curry, Chance The Rapper und 50 Cent - mit Produktionskosten von bis zu 125.000 Dollar pro Minute. Als Serien gelten bei Quibi auch in kleine Episoden runtergebrochene Filme. Quibi selbst soll rund 5 Dollar pro Monat kosten bzw. 8 Dollar ohne Werbung und wird damit teurer sein als Apple TV oder Disney+.



Konkurrieren um die Aufmerksamkeit der jungen User soll Quibi anstatt mit den großen Streamigdiensten wie Netflix, Amazon Prime (und neuerdings auch Disney+) eher mit YouTube, Instagram, TikTok und anderen sozialen Netzwerken. Denn es geht nicht ums nächtelange Binge-Watching von Serien und Hollywood-Filmen auf dem Fernseher, Tablet oder PC, sondern um den Zeitvertreib unterwegs oder während Wartezeiten auf dem Smartphone.


Quibi Filme
Quibi Filme

Darauf zielt Quibi mit seinen kurzen, aber hochqualitativen Inhalten, die gleich von der ersten Einstellung überzeugen müssen. Es ist eine große Wette, die Quibi da eingeht: ein neues eigenes Videoformat zu erschaffen und das Publikum davon zu überzeugen, Geld dafür auszugeben, obwohl die konkurrierenden Inhalte kostenlos sind.



Wieviel wird den Zuschauern die hohe Qualität der Quibi Clips Wert sein? Und werden die kurzen Serienstück wirklich genügend Suchpotential entfalten, um sich gegenüber den vielen alternativen Augenblicksangeboten im Netz zu bewähren, die sich den jungen Usern ständig bieten?





Interessant ist für Filmschaffende neben dem neuen Format und seinen Herausforderungen auch das Lizenzierungsmodell mit dem Quibi um Produktionen wirbt - die Rechte an einem Film erwirbt Quibi exklusiv nur für 7 Jahre, dann fallen sie an die Schöpfer zurück, welche das Material dann neu schneiden und in anderer Form veröffentlichen können und so auf einen erneuten Profit hoffen dürfen.



Hier die Trailer einiger der Serien, mit denen Quibi starten wird:
































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