Samsung eröffnet weltweit größtes Micro-LED Filmset für virtuelle Produktionen mit 32K x 4K

Samsung hat feierlich das virtuelle Filmset für das südkoreanische Filmstudio CJ ENM (bekannt durch u.a. den Oskar-Gewinner "Parasite") in Paju (Korea) eröffnet. Das - nach Angaben von Samsung weltweit größte - virtuelle Produktionsstudio nutzt Samsungs Micro-LED-Technologie "The Wall" für den virtuellen Hintergrund sowie vernetzte Kameras, die mit den bewegten Hintergründen synchronisiert sind, um zum Beispiel Kamerafahrten durch die virtuelle Umgebung in Echtzeit zu realisieren. Die im

Juli 2021 bekannt gegebene Partnerschaft der beiden großen koreanischen Unternehmen Samsung und CJ ENM ist auch ein Showcase für die nächste Generation der Videoproduktionstechnologie.


Virtuelles Filmset mithilfe von Samsungs Micro-LED Wand
Virtuelles Filmset mithilfe von Samsungs Micro-LED Wand



Samsungs Micro-LED "The Wall"

Das Hauptdisplay bildet eine halbrunde, 25.4 Meter große LED-Wand mit einer Auflösung von 30.720 (32K) x 4.320 (4K), einer Höhe von sieben Metern und einem Durchmesser von 20 Metern, welche einen lückenlosen dynamischen Hintergrund für Filmdrehs bietet. Je nach Anforderungen kann die Form dieses Hintergrundes aufgrund seines modularen Aufbaues auch modifiziert werden. Zusätzlich wurde ein Samsung IFR2.5 LED Display an der Decke installiert. Ergänzt wird das Setup durch ein IFR 2.5 Plug Wall LED Display, welches gegenüber der Micro-LED Wand installiert ist und die Umschließung des Filmsets mit Displays vervollkommnet und so auch 360-Grad-Videoaufnahmen ermöglicht.


Im obigen virtuellen Filmset aufgenommene Szene
Im obigen virtuellen Filmset aufgenommene Szene

Das Micro LED Display "The Wall" von Samsung bietet aufgrund der verwendeten Micro-LED Technik (jeder Bildpunkt wird durch ein RGB-Pixel dargestellt) zahlreiche Vorteile, wie extrem tiefes Schwarz, einen breiten Betrachtungswinkel, Support für HDR10+ sowie eine hohe Helligkeit. Speziell für Filmproduktionen unterstützt es dedizierte Bildwiederholraten von 23,976, 29,97 und 59,94 Hz, um eine nahtlose Synchronisation der Videos mit den bei der Aufnahme am häufigsten verwendeten Bildwiederholraten zu gewährleisten.









Was ist ein virtuelles Filmset?

Mit der Hilfe von hochauflösenden LED-Displays kann an einem Filmset entweder ein live gerenderter, virtueller oder eine vorher z.B. bei einem Außendreh aufgenommene Szenerie - wie etwa eine Wüste oder Berglandschaft - im Hintergrund dargestellt werden. Und zwar so hochauflösend, daß sie abgefilmt werden kann und zugleich auch eine komplexe realistische Ausleuchtung der Szene (samt stimmiger Reflexionen) samt Schauspielern am Set liefert.


Virtuelles Filmset mithilfe von Samsungs Micro-LED Wand
Virtuelles Filmset mithilfe von Samsungs Micro-LED Wand

Damit verlagert sich viel Arbeit von der Post- in die Pre-Produktion, da schon in diesem Stadium anhand von 3D-Modellen der Szenen die Drehs einzelner Szenen exakt geplant und so visualisiert werden können, wie sie später im Film aussehen werden. Beim Dreh selbst können Production Designer, DoP und Regisseur grundlegende ästhetische Entscheidungen schnell treffen und neue Ideen gleich ausprobieren, ohne auf stundenlange Renderings in der Postproduktion warten, wenn am Design des (virtuellen) Sets etwas geändert werden soll.


Samsung eröffnet weltweit größtes Micro-LED Filmset für virtuelle Produktionen mit 32K x 4K

Beim Filmen von CGI-Szenen wird der Dreh unabhängig von den Außenbedingungen - so kann die magische Stunde etwa einen ganzen Tag dauern, beliebig die Farbstimmung geändert werden und es drohen keine grauen Wolken mehr bei Szenen, für die strahlend blauer Himmel vorgesehen ist. Auch Kosten lassen sich sparen: so reicht für viele Szenen eine Kamera, welche Bilder von "echten" Hintergründen einfängt, eine Reise des ganzen Filmteams erübrigt sich. Diese echte Footage kann auch mit virtuellen Objekten kombiniert werden.



Zudem kann ein virtuelles Set extrem schnell von Szene zu Szene gewechselt werden, Umbauten werden kaum benötigt. Schauspieler profitieren, weil sie anders als vor Greenscreens durch die auch für sie sichtbaren Hintergründe ein besseres Gefühl bekommen für die Umgebung, in der sie spielen. Vorerst ist die Technik aufgrund ihres hohen Preises jedoch noch auf Produktionen mit relativ hohem Budget begrenzt.






Die Arbeit mit virtuellen Filmsets schafft aber auch besondere Probleme wie etwa die Moirébildung, die durch das Abfilmen von LED Darstellungen entsteht. Samsung will diese aber bereits durch eine geänderte Anordnung der Micro LEDs der neuen "The Wall" Module minimiert haben.



Professionelle virtuelle Studios sind aufgrund der hohen Kosten vorerst großen Produktionen vorbehalten - um aber virtuelle Filmproduktion auch Teams mit kleineren Budgets zu ermöglichen, wird an Methoden gearbeitet, um die großen MicroLED Wände zum Beispiel durch handelsübliche Monitore zu ersetzen.


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