Sony hat PDF-Datenblätter für neu erhältliche Sensoren offiziell auf seiner Webseite zur Verfügung gestellt. Damit stehen die neuen Modelle definitiv nicht nur für eigene Kameras, sondern auch Fremdherstellern zur Verfügung. Kleine Randnotiz hierzu: Im Dialog mit diversen Sony Mitarbeitern wurde uns mittlerweile schon öfters versichert, dass die Sony Sensor Division tatsächlich relativ unabhängig von der hauseigenen Kamera-Entwicklung agiert. Damit soll(t)en viele Sensoren auch für Dritthersteller nicht schlechter verfügbar sein als für Sony selbst.
In diesem konkreten Fall kann man daher auch einmal wieder in den Datenblättern forsten und damit Spekulationen zu kommenden Kameramodellen extrahieren.
Besonders geeignet für 4K-Vollformat-Filmer klingt der IMX410CQK: Dieser BSI-Vollformat-Sensor schafft einen vollen 6K Readout mit ca. 40 FPS. In einem 4K-Read Out Modus kommt er sogar knapp an die 100 FPS. Mit diesem Sensor wird man also auch in kommenden Kameras bei mehr als 30 fps kein sauberes 6K-4K-Vollformat Downsampling erwarten können. Inwieweit ein eventuelles Binning beim 4K-50-100p-Readout eine vergleichbare Qualität erreicht, bleibt die große Frage.
Ebenfalls interessant sind die möglichen Frameraten für Mittelformatkameras: So kann der 100 Megapixel IMX461ALR Sensor in 4K 12 Bit bis zu 30 fps (bei Subsampling/Binning) ausgeben und kennt sogar einen 4K-Wide Modus (etwa für 3840×1600 Pixeln) mit bis zu 50 fps. Damit können Mittelformat-Kameras mit 44mm-Sensor-Horizontale in naher Zukunft durch die Bank 4K-fähig werden.
Sony hat dazu sogar noch einen Mittelformat-Chip mit 150 MP bei 53mm-Sensorbreite im Programm (IMX411). Dieser erreicht immerhin noch 24p bei fast 5K Binning (4728 x 3545). Und knappe 40p bei einer entsprechenden 5K-Wide-Auslesung von 4728 x 2126 Senseln.
Die spannendsten Neuigkeiten kommen jedoch von SonyAlphaRumors, die aus einer äußerst zuverlässigen Quelle bereits Specs für zwei kommende 8K-Vollformat-Sensoren erhalten haben.
Zum ersten gibt es relativ wenig Informationen, die jedoch recht plausibel klingen: 36 Megapixel, die einen vollen 8K-Readout mit 7680 x 4320 Sensel ermöglichen. Und das bei 60fps in 10 Bit. Das interessante ist dabei, dass der Sensor in diesem 8K-Modus in 16:9 ausgelesen wird und dann sogar etwas über 36mm Breite nutzen kann. Exakt sind es 37,48mm was einem Crop Faktor von 0,96 entspricht, jedoch aufgrund des 16:9-Formats noch komplett im E-Mount Bildkreis bleibt. Es handelt sich also im Grunde genommen um einen Multi-Aspect-Ratio Sensor, wie man ihn sonst eher von MFT-Kameras wie der GH5s kennt. Dazu soll er mit Sonys Phase Detection Auto Focus (PDAF) ausgestattet sein.
Der zweite Sensor klingt etwas zu hochauflösend für Vollformat 8K-Aufnahmen, auch wenn hier etwas detailliertere Informationen zur den Videomodi vorliegen:
Er soll 60 Megapixel mit 16 (statt bislang meistens 8) Kanälen auslesen können und erreicht dabei folgende Videoframeraten: 8k30P@12bit, 8K60p@10bit, 4k60p@12bit sowie FHD300P@10bit. Diese passen jedoch auch vorzüglich zu den Rahmendaten des erstgenannten 8K-Sensors, der wiederum einer kommenden Sony A7sIII gut stehen dürfte.
