Die Objektivwahl für die jeweilige Einstellung bez. das Filmprojekt ist mit die komplexeste Entscheidung, die ein DOP zu treffen hat. In die Objektivwahl fließen kreative Ideen über den finalen Look des Films (Festbrennweiten für mehr Konsistenz, höheres Freistellungspotential, uvm....), das Kamerahandling (leichtere mobile Setups mit Festbrennweiten vs schwere studiolastige Zoom-Setups ...) genauso wie Workflow-Überlegungen am Set (zeitsparende Zoom Setups vs häufigere Prime-Wechsel, etc.) und viele andere Überlegungen.
Hier zwei aktuelle Videotutorials/Interviews die sich mit ganz unterschiedlichen Teil-Aspekten der Objektivwahl beschäftigen.
Laurie Rose betont in diesem Clip das leichte Handheld-Arbeiten mit Festbrennweiten:
Laurie verweist darauf, dass zuviel Auswahl bei den Brennweiten auch hinderlich sein kann, und ein kleineres Set an Festbrennweiten ein einfaches Mittel ist, um visuelle Konsistenz in den Film zu bringen. Also: Visuelle Konsistenz und leichte Hanheld-Kamerariggs: Zwei wichtige Faktoren bei der Entscheidung pro Festbrennweite.
In seinem Lens Choice: Go Long or Go Wide genannten Blogpost schlüsselt Shane Hurlbutt u.a. seine Entscheidung für gemässigte Weitwinkel Festbrennweiten beim Dreh im Auto für Need for Speed auf. Interessant hier der „Hero-Angle“ von leicht unterhalb und der Anspruch, einerseits Closeup und andererseits möglichst viel vorbeifliegenden Hintergrund in einer Einstellung zu vereinigen.
Hier das Lens- und Kamerabreakdown für den Need for Speed Trailer: