YouTube Checks prüft Urheberrechtsansprüche schon beim Video-Upload

// 18:03 Do, 18. Mär 2021von

YouTube hat eine neue Funktion namens "Checks" implementiert, die es Filmemachern erleichtern soll, schon beim Upload zu sehen, ob Audio- oder Videobestandteile ihres Clips gegen den Urheberschutz verstoßen (basierend auf einer Content-ID-Prüfung) sowie ob der Clip gegen die Werberichtlinien verstößt, was dessen Monetarisierung verhindern kann.


Das ist ein großer Fortschritt gegenüber der bisherigen Praxis von YouTube, wo mögliche Urheberrechtsverletzungen oder Richtlinienverstöße durch Videos erst irgendwann später nach dem Upload erkannt wurden und es so dem Creator erschwerten, zeitnah auf eine Demonetarisierung oder Deaktivierung seines Videos zu reagieren. Ein Weg war, das neu hochgeladene Video eine Zeitlang ungelistet oder privat zu belassen und noch nicht zu veröffentlichen, um zu sehen, ob das Copyright (auf den Sound oder die Bilder) von jemand anderem beansprucht wurde.



Oft entgingen dem Videoeigner auch für die Dauer des Disputes die Einnahmen - auch wenn dieser später zu seinen Gunsten entschieden wurde.



Erfolgt jetzt dagegen beim Upload eines Videos die Copyright- bzw- Contentwarnung, kann der oder die Filmschaffende sofort reagieren und den entsprechenden Teil seines Videos, der beanstandet wird, korrigieren oder den Urheberanspruch noch vor dem Publizieren des Videos anfechten. Somit muss nicht erst der klassische Widerspruchsprozess nach der Veröffentlichung durchlaufen werden, während dem womöglich Werbeeinnahmen entgehen, die vom behaupteten Copyrighthalter beansprucht werden.



YouTuber können dann im Falle eines Widerspruchs entweder warten, bis die Streitigkeit entschieden ist, bevor sie das Video veröffentlichen, oder sie können das Video veröffentlichen, während sie auf die Entscheidung warten. Wenn entschieden wird, dass der Ersteller keine urheberrechtlich geschützten Inhalte verwendet hat, werden die in dieser Zeit erzielten Werbeeinnahmen ausgezahlt, ohne dass Verluste für die Dauer der Beanstandung zu beklagen sind. Wenn sich andererseits ergibt, dass die Copyright-beanspruchende Gegenpartei Recht hat, werden die Werbeeinnahmen stattdessen an diese ausgezahlt.



Die Copyright-Prüfungen sind in der Regel innerhalb von 3 Minuten abgeschlossen, während die Monetarisierungsprüfungen ein paar Minuten länger dauern können - es wird während des Checks eine Zeitschätzung auf dem Bildschirm angezeigt.



Es kann jedoch auch weiterhin nachträglich zu Copyrightclaims kommen, beispielsweise wenn freie Musik unter Creative Commons verwendet wird, welche zu einem späteren Zeitpunkt in anderen Musikstücken geremixed oder als Hintergrund verwendet wird - werden solche Derivate fälschlicherweise als eigene Tracks angemeldet, springt häufig die Content-ID bei allen anderen Clips an, die die gleiche Hintergrundmusik verwenden (ist uns schon mehrfach passiert).


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