Der Core i9-13900KS ist von seinem Innenleben her baugleich zum Core i9-13900K, der bereits vor drei Monaten vorgestellt wurde. Dieser erreichte "nur" bis zu 5,8 GHz bei Last auf ein oder zwei Prozessorkernen. Durch eine Vorselektierung im Werk pickte Intel nun in den letzten 3 Monaten besonders hoch tastbare Modelle dieses Prozessors aus den K-"Serienmodellen" heraus und verkauft diese gegen Aufpreis als KS-Modelle. Was auch zur Folge hat, dass man in der K-Serie kaum noch das Glück haben kann, ein besonders hoch taktendes Modell zu erwischen.
Dazu ist natürlich zu beachten, dass sowohl die 5,8 als auch die 6 GHz von Intel als "bis zu" beworben werden. Dies setzt nicht nur eine extrem aufwändige Kühlung vorraus, da sich der Prozessor bis zu 320 Watt gönnen darf.
Zudem kann dieser Spitzentakt in der Regel sowieso nicht über einen längeren Zeitraum dauerhaft gehalten werden. Bei längeren Rendering-Sessions dürften diese KS-Prozessoren daher kaum merklich schneller sein, als vergleichbare K-Modelle.
Letztlich geht es Intel bei diesen Prozessoren sowie nur um das Prestige, den "schnellsten" Desktop-Prozessor anzubieten. Lustigerweise manifestieren sich die zugehörigen Beleg-Messungen primär im Gaming-Bereich, wo man Käufer mit ein paar Prozent mehr FPS in aktuellen Spielen zu überzeugen glaubt - obwohl hier in der Regel die Grafikkarte bei höheren Auflösungen das bremsende Element ist.
Wie dem auch sei, vielleicht ist Intel hiermit tatsächlich ein nicht unwichtiger Marketing-Move gelungen, denn eigentlich wollte sich AMD am 14. Februar die "Gaming-Krone" mit den neuen Ryzen 7000X3D-Prozessoren zurückerobern. Doch gestern hat AMD diesen Termin ohne Angabe von Gründen wieder zurückgezogen. Vielleicht will man hier die Zeit nutzen und auch nochmal an Taktraten schrauben oder ebenfalls noch ein speziell selektiertes Sondermodell im Produktportfolio "oben drauf" setzen.
Für Anwender im Videobereich sind solche Scharmützel unter den Prozessoren jedoch vor allem von Vorteil, weil es die "normalen" Prozessoren letztlich günstiger verfügbar macht. Da heute die meisten Effekte von der Grafikkarte übernommen werden, braucht man in der Regel kaum noch derart brachial erkämpfte CPU-Prozessorleistung. Wichtiger sind da schon Hardware-Codecs, die jedoch selbst in den CPU-Einstiegsklassen freigeschaltet sind. Doch natürlich gibt es weiterhin CPU-hungrige Spezialprogramme wie After Effects, für die man bei der Prozessorwahl durchaus noch genauer hinschauen sollte.
Der Core i9-13900KS soll zum US-Preis von 699 US-Dollar in limitierter Stückzahl ab sofort im weltweiten Handel verfügbar sein. In Deutschland sind erste Exemplare ab ca. 780 Euro gesichtet worden.
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