Blackmagic RAW vorgestellt -- das beste aus zwei Welten? // IBC 2018

// 13:43 Fr, 14. Sep 2018von

Jetzt wird es interessant: Blackmagic bringt ein eigenes RAW-Format, welches auf eine neue Verarbeitung der Sensordaten setzen soll. Dafür wurde ein Codec entwickelt, welcher die gleiche Qualität, Bittiefe, Kontrolle und den gleichen Dynamikumfang wie herkömmliche RAW‑Daten bieten soll, jedoch kleinere Datenmengen produziert. Blackmagic sieht das neue Verfahren als "Ersatz sowohl für RAW- als auch Video-Codecs ". Streng gesehen ist es also eben kein klassisches "RAW-Format".


Über einen neuen Algorithmus wird ein Teil des Demosaicing-Verfahrens aus der CPU des Computers in die Kamera selbst verlagert. Die teils demosaicten Bilder werden zusammen mit den spezifischen Bildsensoreigenschaften kodiert und in einer Blackmagic RAW Datei gespeichert. So bleibt die komplette Kontrolle über Attribute wie ISO, Weißabgleich, Belichtung, Kontrast, Sättigung und mehr erhalten.




Blackmagic RAW verwendet eine neue Blackmagic Design Generation 4 Color Science. Das Encoding der Bilder erfolgt mithilfe eines maßgefertigten, nichtlinearen 12‑Bit-Farbraums, der laut Blackmagic für ein Maximum an Farbdaten und einen möglichst breiten Dynamikumfang ausgelegt ist.



Bei BRAW stehen zwei Kodierungsmethoden zur Wahl, eine bei konstanter Qualität, die andere bei konstanter Bitrate. Eine "kamera-native" Qualität für höchste Ansprüche soll Blackmagic RAW Q0 oder 3:1 bieten, Blackmagic RAW Q5 und 5:1 liefern "extrem hochwertige Qualität", während die Kompressionseinstellungen bei 8:1 und 12:1 eher auf schnelle Workflows ausgelegt sind. Die Clips werden übrigens als Dateien gespeichert und nicht als Bildsequenzen.



Der Codec ist hochgradig optimiert für AVX-, AVX2- und SSE4.1-fähige Prozessoren, kann mehrere Prozessorkerne ausnutzen und arbeitet über Mehrkern‑CPUs hinweg. Überdies ist Blackmagic RAW ebenfalls GPU-beschleunigt und funktioniert mit Apple Metal, CUDA und OpenCL.



Eine weitreichende Metadatenunterstützung ist Teil des Konzepts -- die Metadaten werden unmittelbar in die BRAW-Datei geschrieben, darüber hinaus kann man Filialdateien (.sidecar) verwenden, die voll bearbeitbare und visuell lesbare JSON-formatierte Metadaten enthalten.



Über das bereits verfügbare Blackmagic Camera 6.0 Beta Update bietet die URSA Mini Pro eine volle Blackmagic RAW Funktionalität. Ein Blackmagic RAW Player soll das Sichten der Videofiles unkompliziert ermöglichen und natürlich bringt auch das DaVinci Resolve 15.1 Update eine Unterstützung des Formats. Vier Blackmagic RAW Videodateien stehen für erste eigene Tests als Download zur Verfügung.






Wie Blackmagic betont, wird BRAW plattformübergreifend und kostenlos zur Verfügung gestellt. Eine vollständig dokumentierte Entwickler-SDK (für Mac, Windows und Linux) bietet anderen Herstellern die Möglichkeit, ihre Software um die Unterstützung für Blackmagic RAW erweitern unter Verwendung der eingebetteten Sensorprofil-Metadaten und der Blackmagic Design Color Science. Allerdings scheint sich die Offenheit auf die Verarbeitung des Formats in der Postpro zu beschränken; ob Blackmagic tatsächlich auch seinen neuen Codec für andere Kamerahersteller zur Verfügung stellt, ist damit nicht gesagt und bleibt abzuwarten.





UPDATE: Hier unsere erste Einschätung Qualität von Blackmagic RAW im Vergleich zu CinemaDNG.





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