Nun ist es Fakt: Canon hat heute zwei spiegellose APS-C Kameras vorgestellt, die auf der RF-Mount basieren. Während APS-C in den letzten Jahren bei professionellen Fotografen eher ein Nischendasein führte und bei spiegellosen Kameras kaum in professionellen Gehäusen zu finden war, sind viele FilmerInnen bis heute nicht mit dem "Large Format" warm geworden und sehen das S35/APS-C-Format nach wie vor als DIE Sensorgröße für cinematische Arbeit an. Und gerade dieser Aspekt macht die neue EOS R7 und R10 für szenische Anwendungen besonders interessant.
Die günstigere und etwas kleinere EOS R10 (ab Juli 2022 für 979 Euro, 429 g) besitzt einen 24,2 Megapixel APS-C-Sensor, die EOS R7 (ab Juni 2022 für 1499 Euro, 612 g) kommt mit einem 32,5 Megapixel APS-C-Sensor daher. Beide Bodys werden übrigens mit einem EF-/RF-Mount Adapter ausgeliefert, was den Umstieg von der EF-Mount besonders schmackhaft macht.
Die R7 besitzt zudem einen beweglich gelagerten Sensor und ist witterungsgeschützt. Die EOS R7 kann den IBIS mit dem optischen sowie dem Movie Digital IS für eine Stabilisierung kombinieren. Die EOS R10 nutzt die Daten von Objektiven mit optischem IS, um die Wirkung von Movie Digital IS zu unterstützen..
Beide Kameras können 4K von 24p bis zu 60p in YCbCr 4:2:2 10-Bit aufzeichnen, wobei nur die R7 dabei auch eine Canon Log 3-Aufzeichnung mit Cinema Gamut ermöglicht. Beide Kameras beherrschen ein Downsampling der gesamten Sensorfläche wobei die R10 bei 4K60p nur nur noch 64% der Sensorfläche im 1:1 Readout nutzen kann. Beide Kameras erlauben außerdem eine 120p Aufzeichnung in HD.
Die EOS R7 soll ununterbrochen bis zu sechs Stunden, die EOS R10 bis zu zwei Stunden in 4K 60p aufnehmen können. Zu den Hitze-Limits gibt Canon folgende Spezifikationen an:
- Videos mit hoher Bildrate (Full HD 120/100 B/s): 90 Minuten.
- 4K 30p HQ: ca. 60 Min. bei +23 °C Ausgangstemperatur.
- 4K 60p Crop: ca. 60 Min. bei +23 °C Ausgangstemperatur.
- Ist die interne Kamera Temperatur zu hoch, wird die maximale Aufnahmezeit reduziert.
Aufgezeichnet wird auf SD / SDHC / SDXC (UHS-II), wobei die R10 einen und die R7 zwei Slots besitzt. Es steht zudem eine YUV-Ausgabe mit bis 10 Bit 4:2:2 über HDMI zur Verfügung - jedoch keine RAW-Ausgabe für die Atomos Recorder.
Gerade für Filmer ist somit vor allem die Canon EOS R7 vielleicht eine echte Ansage (sofern das 4K-Downsampling sauber implementiert wurde). Eine S35-Kamera mit bewegtem Sensor, DualPixel AF und 10 Bit 4:2:2 Clog 3-Doppelslot Aufzeichnung lässt für viele Anwendungen wenig Wünsche übrig. Und das für 1500 Euro inkl. EF-Mount Kompatibilität.
