Das große Kinosterben ist ausgefallen - vorerst

Die deutsche Filmförderungsanstalt hat ihre halbjährliche Kinobilanz veröffentlicht und stellt dort selbst erstaunt fest, daß der Kinobestand trotz der Coronakrise nur minimal abgenommen hat. So bewegen sich die Rückgänge im niedrigsten Prozentbereich zwischen 0,3 Prozent bei den Kinounternehmen und 1,7 Prozent bei den Sitzplätzen. Das vielbefürchtete Kinosterben hat bisher also nicht stattgefunden.


Doch wie haben die Kinos die schwere Zeit der geschlossenen Kinosäle überstanden? Die vom Wirtschaftsministerium gewährte Überbrückungshilfe III, welche Corona-bedingte Umsatzrückgänge ausgleichen soll, wurde nur von weniger als der Hälfte der Kinobetreiber (45%) beantragt. Das lag an den, besonders am Anfang, sehr eng definierten Förderkriterien, welche größere Kinounternehmen ausschlossen und deren Hilfsgelder oft sehr spät (manche Unternehmen warten noch heute drauf) ausgezahlt wurden.



Die wesentliche Rettung kam nach Aussagen des Hauptverbands Deutscher Filmtheater ( HDF ) durch die zahlreichen Förderprogramme der Länder und das staatliche Kurzarbeitergeld. Die Länderprogramme waren schneller am Start als das Bundesprogramm und deren Gelder wurden auch prompter ausgezahlt und konnten so helfen, die trotz der Schließungen zu leistenden Fixkosten der Kinos zu begleichen.



Das Kurzarbeitergeld half den Kinos ebenfalls dabei ihre laufenden Kosten entscheidend zu senken und dabei noch ihre Mitarbeiter zu halten (ohne genügend Mitarbeiter wäre der Neustart bei der Wiedereröffnung nur schwer zu schaffen gewesen - die Gastronomie leidet zum Beispiel massiv unter dem Mitarbeitermangel).



Kleineren Arthouse Kinos halfen auch von den Bundesländern ausgelobte Kinoprogrammpreise sowie Solidaritätsaktionen des Publikums, wie etwa der Kauf von Kinogutscheinen. Doch Christian Bräuer, Geschäftsführer der Berliner Yorck-Kinos und Vorstandsvorsitzender des Verbandes AG Kino mahnt im Tagesspiegel zur Vorsicht: die Hilfen hätten den Kinos zwar vorerst ermöglicht über Wasser zu bleiben, allerdings konnten so keinerlei Rücklagen gebildet oder Darlehen zurückgezahlt werden. Für einen dauerhaften Fortbestand ist es ihrer Meinung deshalb wichtig, dass die Kinos bald wieder zum normalen Geschäft zurückkehren können.


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