Erste Intel Arc GPUs - endlich Konkurrenz für AMD und NVIDIA?

// 17:52 Do, 31. Mär 2022von

Intel hat jetzt die ersten Modelle seiner schon länger angekündigte Serie dezidierter Grafikkarten vorgestellt. Die neuen Intel Arc-Grafikkarten der ersten, "Alchemist" getauften Generation werden in den drei unterschiedlichen Modellreihen Arc 3, Arc5 und Arc 7 mit aufsteigender Leistung auf den Markt kommen. Den Anfang macht Intel jetzt mit den mobilen, von TSMC in 6 Nanometer Technologie gefertigten Modellen Arc 3 A370M und A350M für Laptops, von denen erstere 1024 Shader, ein 64-Bit-Speicherinterface sowie 4 GB RAM besitzt.

Intel Arc GPUs
Intel Arc GPUs


Wirklich verfügbar sind sie jedoch erst in einigen Wochen - es gibt momentan nicht einmal Modelle für die Testlabore und deswegen noch keine unabhängigen Benchmarkergebnisse, welche reale Performancedaten liefern könnten. Zudem zielen diese ersten mobilen Modelle der Arc 3 auf Ultrabooks mit einer sehr kleinen Thermal Design Power (TDP) von nur 25 bis 50 Watt und sind deswegen eher leistungsschwach und schwer mit anderen GPUs zu vergleichen.







Demo aber keine Benchmarks

Intel hat zwar ein Video mit einer Blender-Demo veröffentlicht, aber keine Informationen gegeben, welche seiner Arc GPUs verwendet wurde (Panels mit technischen Infos zur GPU wurden im Video unkenntlich gemacht). Gezeigt wird, wie schnell eine hochwertige Vorschau u.a. bei Manipulation der Tiefenschärfe gerendert wird und wie Renderings per GPU entrauscht werden. Zwar wird am Ende auch gezeigt, wie lange das Ausspielen einer bestimmten Szene dauert (7.3s), was aber ohne Vergleichsdaten mit anderen Grafikkarten nutzlos zur Einschätzung der Power der Arc GPU ist.







Intel Arc Versionen

Die interessanteren, leistungsstarken (Desktop-)Versionen sollen erst im Sommer im Rahmen einer "Limited Edition" erscheinen. Das stärkste Arc 7 A770 Modell wird über eine Taktfrequenz von 1.650 MHz, 4096 Shader-Kerne, eine Rechenleistung von 13.5 Teraflops (FP32) sowie ein 256 Bit breites Speicher-Interface und 16 GB GDDR6-RAM mit einer Speicherübertragungsrate von ca. 512 GB/s verfügen. Die mobile Version der Arc 7 soll bis zu 120 bis 150 Watt schlucken.


Intel Arc Mobile Modelle für Laptops
Intel Arc Mobile Modelle für Laptops

Die Performance der Arc 7 soll vergleichbar sein mit den Mittelklasse GPUs aus AMDs Radeon- und Nvidias GeForce-Reihe. Auf den von Intel veröffentlichten Bildern der Arc 7 A770 ist eine zwei PCIe Steckplätze breite Desktop-Grafikkarte mit Dual-Lüfter zu sehen, welche über einen HDMI sowie drei DisplayPorts verfügt. Alle großen Hersteller wie etwa Acer, Asus, Dell, MSI, Gigabyte, HP, Samsung und Lenovo werden Intels Arc GPUs entweder in Form von diskreten Grafikkarten oder in Notebooks auf den Markt bringen.


Intel Arc Desktop
Intel Arc Desktop



Intel hat zum Start der Arc GPUs auch seine Nomenklatur geändert. So heißt die bisherige Execution Unit (EU) jetzt Xe Vector Engine (XVE), welche 8 Shader-Kerne integriert. Ein Xe Core beherbergt 16 solcher XVEs und ist vergleichbar mit AMDs Compute Unit (CU) bzw. Nvidias Shader-Multiprozessor (SM). Die Arc GPUs können per Xe Matrix Extensions (XMX), welche mit Nvidias Tensor Kernen vergleichbar sind, und DeepLearning-Algorithmen auch die Auflösung in Spielen hochrechnen per XeSS (Xe Super Sampling) (ähnlich wie Nvidias DLSS).




Video En- und Decoding in allen aktuellen Formate

Für die Videobearbeitung interessant sein könnten Intels GPUs neben der Performance aber noch aus einem anderen Grund: schon jetzt unterstützt kein anderer Hersteller so viele Codec-Variationen in Hardware wie Intel und Intels Arc GPUs werden als erste überhaupt auch das Encoding im modernen, quelloffenen AV1 Codec beherrschen, welcher unter anderem auch von YouTube genutzt wird und aufgrund seiner hohen Effizienz auch fürs Live-Streaming interessant sein könnte. So kann Intel Arc jetzt 8K HDR Video in allen aktuellen Codecs wie AVC (H.264), HEVC (H.265), VP9 und AV1 sowohl En- als auch Dekodieren.


Intel Arc Codec Unterstützung
Intel Arc Codec Unterstützung


Die Unterstützung der DisplayTechnologie ist allerdings nicht ganz so aktuell, denn die Arc Grafikkarten verfügen nur über HDMI 2.0 statt dem aktuellen HDMI 2.1, was die Bandbreite und mögliche maximale Auflösung / Bildwiederholfrequenz per HDMI etwas begrenzt, sowie DisplayPort 1.4. Mithilfe der XE Display Engine sollen so bis zu zwei 8K Displays mit bis zu 60 Hz unterstützt werden bzw. vier 4K Monitore mit bis zu 120 Hz.




Intel Arc Zukunft - warten auf Benchmarks

Intel hat auch schon eine Roadmap veröffentlicht, die den Weg der nächsten, immer leistungsstärkeren Arc-Generationen (Battlemage, Celestial, Druid) in den nächsten Jahren vorzeichnet. Angesichts endlich sinkender Preise von GPUs ist der Zeitpunkt für Intels Markteintritt nicht mehr ganz so optimal wie noch vor kurzem, aber ein dritter Player auf dem GPU-Markt ist für die User auf jeden Fall eine gute Sache.


Intel Arc Roadmap
Intel Arc Roadmap

Wir sind jedenfalls gespannt auf die ersten für die Videobearbeitung relevanten, unabhängigen Benchmarks zum Beispiel in DaVinci Resolve und Adobe Premiere. Zu hoffen bleibt, dass Intel auch seine Probleme mit den GPU-Treibern gelöst hat, welche sich beim prototypischen technischen Vorgänger DG1 in vielen Tech-Redaktionen als nicht hundertprozentig zuverlässig erwiesen hat.


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