RED hat per Facebook und Instagramm die schon vor einiger Zeit angekündigte Lithium Kamera per Bild geteasert. Die RED Lithium ist eine 3D-Kamera, die per Beam Splitter zwei stereoskopische Videos parallel aufzeichnet und sie automatisch in REDs H4V-Format umwandelt.
Dazu werden aus den zwei aufgenommenen Ansichten zwei weitere errechnet, um letztendlich vier Bilder aus unterschiedlichen Perspektiven (also H4V-Video) zu haben, welche dann über REDs Hydrogen One Smartphone in 3D angeschaut werden können. Ihr besonderes Aussehen verdankt die Kamera der Tatsache, dass sie 3D/H4V mittels eines Spiegel aufnimmt, d.h. das einfallende Licht wird per halbtransparentem Spiegelvorsatz geteilt und auf zwei verschiedene Sensoren gelenkt.
RED Lithium ist eine eigenständige Kamera, d.h. sie ist kein Erweiterungmodul der RED Hydrogen One. Diese wird aber bei der Aufnahme als 3D-Monitor genutzt, um die 4-View Bilder live besser beurteilen zu können und dient gleichzeitig als Userinterface zur Steuerung der Kamerafunktionen. Die RED Lithium Kamera wird laut RED CEO Jim Jannard eine feste Optik mit 6fach Zoom besitzen sowie AF, manuellen Fokus, Blende und Zoom.
Die Auflösung der Lithium ist nicht ganz klar - stimmen aber die Informationen von der Vorstellung des Prototypen im September, dann kann sie 4K mit bis zu 60fps aufnehmen und ist für Aufnahmen im Nahbereich gedacht.
Letztlich wird aber H4V-Video exportiert, welches eine Auflösung von 640 x 360 Pixeln besitzt für jeden der vier Blickwinkel. Ein konkretes Datum für den Marktstart oder einen Preis hat Jannard aber noch nicht genannt. Ursprünglich angekündigt war auch weitere H4V-Kamera, welche im Side-by-Side Verfahren Aufnahmen in größeren Entfernungen machen soll, zu dieser sind aber keine neuen Informationen oder Bilder bekannt.
Wie erfolgreich die RED Hydrogen im wichtigen Weihnachtsgeschäft war, läßt sich noch nicht sagen. Unklar ist ob die Begeisterung mancher RED Hydrogen Besitzer oder die Demonstration des H4V 3D-Effekts Leute zum Kauf überzeugt hat oder die überwiegend negativen Reviews im Netz samt kürzlicher Auszeichnung als Worst Tech Product of 2018 durch Mashable eher Menschen davon abgehalten hat.
REDs Pläne für ein eigenes H4V-Ecosystem hängen allerdings davon ab, daß es eine große Anzahl von RED Hydrogen One Besitzern gibt, welche die neuen, per Hydrogen ONE oder bald per Lithium Kamera produzierten H4V-Inhalte dann auch konsumieren können - andernfalls lohnt sich die H4V-Medienproduktion nicht, zumal der Markt für 3D Videos ansonsten eher tot ist. Und spezielle H4V-Inhalte sind für Hydrogen ONE Besitzer besonders interessant, weil die nach H4V konvertierten aktuellen Holywood Produktionen wie "Wonder Woman" oder "Star Wars: The Force Awakens" mit 30 Dollar recht teuer sind.
