Vimeo führt (quasi) Bandbreiten-Limit für seine Abonnenten ein

// 14:59 Mi, 16. Mär 2022von

Wer seine Videos bei Vimeo hosten möchte, hat die Wahl zwischen verschiedenen, kostenpflichtigen Abo-Optionen, die sich unter anderem durch die Größe des verfügbaren Datenspeichers unterscheiden (von 5GB pro Woche bis unlimitiert). Doch das Speichern der Videos ist nur ein Aspekt beim Hosting, es kommt auch darauf an, wie oft diese abgespielt werden, beziehungsweise wieviel Datenverkehr durch ihre Nutzung entsteht.


Offiziell bietet Vimeo für alle Abo-Optionen eine unbegrenzte Bandbreite an, tatsächlich jedoch gilt dieses nur bis zu einem gewissen Punkt, nämlich "vorbehaltlich einer lauteren Nutzung" (Fair Use heißt es original im Englischen, ein Begriff, der u.E. normalerweise in anderen Zusammenhängen genutzt wird) wie ein kleiner Zusatz ausführt:



"Unbegrenzte Bandbreite – lautere Nutzung:


Für Benutzer im obersten Prozent der monatlichen Bandbreitennutzung (99% der Vimeo-Benutzer erreichen diesen Schwellenwert nie) können wegen übermäßiger Nutzung Gebühren erhoben werden."



Die Grenze scheint etwa bei 2TB Bandbreite pro Monat zu liegen - wer mit seinen Videoabrufen mehr Bandbreite verbraucht, muss damit rechnen, von Vimeo vor eine unbequeme Wahl gestellt zu werden: einen zT. erheblichen Aufpreis pro Jahr zu bezahlen, den Bandbreitenverbrauch zu drosseln (etwa indem die Auflösung der Videos verringert wird), oder den Vimeo-Account zu verlieren.


Vimeo führt (quasi) Bandbreiten-Limit für seine Abonnenten ein

Wie ein Artikel in The Verge beschreibt, haben In letzter Zeit mehrere professionelle Anwender, die ihre auf Vimeo gehosteten Videos über Patreon finanzieren, E-Mails von Vimeo bekommen mit Forderungen von 3.000-3.500 Dollar pro Jahr wegen übermäßigem Datenverbrauch. Wer den Aufpreis nicht zahlen möchte, muss alle seine Videos in relativ kurzer Zeit zu einem anderen Dienst umziehen.



Vimeo argumentiert, dass das Video-Hosting bei ihnen nicht über Werbung querfinanziert wird und es daher für sie zu teuer ist, wenn manche Abonnenten überproportional viel Traffic verbrauchen. Die Vorgehensweise, in einzelnen Fällen einen Aufpreis zu verlangen, scheint einigermaßen neu zu sein und wurde wie es scheint im Zuge der Neuorientierung von Vimeo eingeführt - mehr oder weniger unter der Hand. Folgendes zitiert The Verge aus einer der versendeten E-Mails:



“On some high consumption accounts (including your account), Vimeo has been losing money supporting its usage. This has become problematic for our leadership team and they made the decision to implement a fair use policy in which we reserve the right to charge the top 1% of bandwidth-consuming accounts based on the amount of bandwidth they are utilizing.”



Vimeo startete in 2004 als eine "seriösere" Alternative zu YouTube, speziell zugeschnitten auf Filmemacher, doch mittlerweile ist es ein börsennotiertes Unternehmen und muss als solches Rentabilität an erste Stelle setzen. In den letzten Jahren hat sich damit auch der Fokus des Geschäfts verschoben, wie ein Brief an die Shareholder vom 9. Februar sehr deutlich macht: "Today we are a technology platform, not a viewing destination. We are a B2B solution, not the indie version of YouTube." heißt es da.



Fragt sich nur, ob ein anderer Dienst sich als Indie-Version zu YouTube anbieten möchte. Patreon soll jedenfalls an einem eigenen Video-Tool arbeiten, um künftig Videos selbst hosten zu können.


Ähnliche News //
Umfrage
  • Was hältst du von den neuen Bild/Video-KIs?





    Ergebnis ansehen
slashCAM nutzt Cookies zur Optimierung des Angebots, auch Cookies Dritter. Die Speicherung von Cookies kann in den Browsereinstellungen unterbunden werden. Mehr Informationen erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung. Mehr Infos Verstanden!
RSS Suche YouTube Facebook Twitter slashCAM-Slash