YouTube: Änderungen bei manuell beanstandeten Copyright-Verletzungen

// 09:39 Fr, 12. Jul 2019von

Das Content-ID System ist Googles Methode, um unberechtigtes Hochladen von Video- und Audiomaterial auf YouTube zu unterbinden, bzw. um Rechteinhabern eine Möglichkeit zu geben, gegen Rechteverletzungen vorzugehen. Das System arbeitet hauptsächlich automatisch, indem User-Clips mit Content in einer Datenbank über geschützte Inhalte abgeglichen werden -- wird eine Übereinstimmung gefunden, wird ein Anspruch erhoben und das betreffende Video entweder gesperrt oder, was häufiger der Fall ist, eine Monetarisierung zugunsten des Rechteinhabers implementiert.


Es ist für Rechteinhaber jedoch auch möglich, nach einer eigenen Suche manuelle Ansprüche auf spezifische Videos anzumelden, sofern sie Content-ID Partner sind. Für solche Ansprüche ändert Google nun das Prozedere ein wenig, damit es einfacher wird, die Copyright-Verletzung zu beheben. Und zwar muss -- wie es bei dem automatischen Verfahren bereits passiert -- ab sofort die genaue, beanstandete Stelle im Video per Zeitmarke angegeben werden, damit der Nutzer sie dann über das anscheinend ebenfalls überarbeitete, Youtube-eigene Editing-Tool ggf. entfernen kann.



Alternativ kann die Tonspur an der Stelle deaktiviert oder eine andere Musikhinterlegung ausgewählt werden. Wurde der beanstandete Abschnitt im Clip bearbeitet, wird der Anspruch automatisch wieder entfernt. Die "sicherste" Quelle für Musik ist vermutlich YouTubes eigene Audio Bibliothek, aus welcher man kostenlose musikalische Untermalung (oder auch Soundeffekte) für sein Video auswählen kann. Welche populären Songs bekannter Künstler genutzt werden können (dann samt Einblendung von Werbung), kann hier geprüft werden.



Soweit, so gut -- allerdings hat die Content-ID auch einige Schwächen. Beispielsweise kommt es leider immer wieder vor, dass Labels oder Künstler Musikstücke als eigene Werke schützen lassen, obwohl es sich nur um Derivate von frei verfügbaren Stücken handelt. Uns passiert es leider immer wieder, dass ein unter einer CC-Lizenz veröffentlicher Musiktrack, den wir bei einem Testclip verwendet haben, Jahre später plötzlich als Copyright-verletzend beanstandet wird, weil irgendein Musiker einfach seinen Text darüber singt und das Resultat -- fälschlicherweise -- komplett als eigene Schöpfung ausgibt. Daraufhin wird jeder andere Gebrauch des ursprünglichen Stücks per Content-ID Erkennung unterbunden. An anderer Stelle hatten wir bereits aus eigener Erfahrung beschrieben, wie man in einem solchen Fall Einspruch gegen den Anspruch erheben kann.



Optimal wäre also ein automatisches Copyright-Schutzssystem, in dem tatsächlich auch überprüft wird, ob der Rechteanspruch überhaupt gegeben ist -- optimal, aber wohl kaum umsetzbar.




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