Man darf wohl getrost behaupten, dass 2018 das Jahr markiert, in dem Kleinbild/Vollformat bei Cine-Kameras Mainstream wird. Interessant ist, dass der Vollformat-Look bei Bewegtbildern ja ursprünglich im Fotobereich mit der Canon 5D Mark II begann. Und sich erst jetzt erst nach fast 10 Jahren ganz "nach oben" durchsetzt.
Nach RED, Panavision, ARRI, Sony und sogar Kinefinity gesellt sich nun auch unerwartet früh Canon mit einer neuen Version der C700 in den mittlerweile gar nicht mehr so erlesenen Kreis der Vollformat Cine-Kameras.
So erhält die schon länger erhältliche C700 jetzt in einer neuen Version einen 5,9K-Vollformat CMOS-Sensor mit 38,1 mm x 20,1 mm, was einer Senselgröße mit ca. 6,4µm Seitenlänge entspricht (bei einer Auflösung von 5952x3140 Senseln). Canon verspricht hiermit einen Dynamikumfang von bis zu 15 Blendenstufen. Ausgeliefert wird die Kamera wahlweise mit PL- oder EF-Mount (incl. Cinema Lock).
Da der Sensor etwas breiter als klassisches Kleinbild-Vollformat (mit max. 36mm) ausfällt, sollte sich der Bildkreis von EF-Objektiven besonders in Breitbildformaten mit hoher Aspect Ratio über 16:9 noch ohne Randabschattungen ausnutzen lassen. Dort werden dann horizontale Crop-Faktoren unter 1 möglich (exakt maximal 0,947).
Beim Einsatz von EF-Mount und entsprechenden aktiven EF-Objektiven beherrscht die Kamera auch den Dual Pixel Autofokus, der nach wie vor ein Alleinstellungsmerkmal bei Cine-Kameras darstellt.
Bei den internen Aufzeichnungsformaten bleibt die Presse-Information dagegen noch sehr wage. So ist nur die Rede von interner Aufzeichnung in ProRES oder XF-AVC auf CFast-Karten, ohne jedoch konkrete Frameraten oder Formate zu nennen. Mit einem externen CODEX CDX-36150 Recorder soll die EOS C700 FF jedoch Aufnahmen in 5,9K RAW (12/10- Bit), in 4K-RAW und 2K-RAW mit 12-Bit sowie in 4K ProRes aufzeichnen können.
Der Sensor selbst kann in 5,9K mit bis zu 60fps ausgelesen werden. Im 4K-Crop sollen 72fps und im 2K-Crop bis zu 168fps möglich sein. Alternativ zur Crop-Auslesung soll ein Vollformat-Oversampling-Modus (dann voraussichtlich wieder bis max. 60 fps) für 4K und 2K Aufnahmen zur Verfügung stehen, der Bildrauschen und Moirebildung durch Downscaling minimiert.
[UPDATE:] Laut deutscher Pressemeldung soll die C700 FF ab August 2018 in Deutschland zu einem Preis von 36.223 Euro (inkl. MwSt.) lieferbar sein.
