Die Sensor-Sparte von Sony warf ja schon öfters ihre Schatten auf kommende Kamera-Modelle voraus. Denn in deren Online-Produktkatalog erhält man teilweise direkten Einblick in die technischen Daten von allgemein verfügbaren Sensoren, die immer öfter auch von Kamera Herstellern mehr oder minder unmodifiziert genutzt werden. So konnten unter anderem viele Spezifikationen der GH5s und der Blackmagic Pocket Cinema Camera 4K vorab gut eingeschätzt werden, weil die Sensordaten bereits bekannt waren.
Nun wird der Spekulationstrieb der Internetgemeinde ein weiteres mal durch neue Sensor-Modelle von Sony angeheizt: Dabei geht es um die zweite Generation der Pregius-Reihe, die vor allem durch einen Global Shutter glänzt. Hierbei wird wirklich jedes Sensel mit einem eigenen A/D-Wandler ausgelesen, was zwar die Verdrahtungs-Komplexität erhöht, aber dafür wirklich das zeitgleiche Auslesen aller Sensel ermöglicht.
Als RGB-Ausführung über einem Zoll gibt es dabei aktuell nur einen IMX342LQA zu sehen, der mit APS-C-Abmessungen auch gut zu gängigen Filmer-Spekulationen passen könnte.
Für ihn spricht, dass er mit 4:3-Abmessungen nicht ein quadratisches 1:1-Format für Industrieanwendungen hat, wie der monochrome MFT-Ableger IMX367LLA.
Dagegen spricht in unseren Augen, dass die erzielbaren Frameraten bei vollem Sensorreadout in 12 Bit nur bis knapp 25 fps möglich sind. Bei einem Crop-Readout oder Line-Skipping könnten zwar vielleicht noch 50-60 fps möglich werden, jedoch ginge dies schon stark zu Lasten der Bildqualität. Für eine Hybridkamera (Foto + Video) könnte zudem die mangelnde Dynamik im Fotomodus problematisch werden: Sollte der Sensor in einem APS-C-Topmodell angeboten werden, dürften Anwender im Fotomodus noch ein bis zwei Blendenstufen mehr erwarten.
Sollte also tatsächlich jemand eine Kamera auf Basis dieses Sensors auf den Markt bringen, so hätte diese maximal 12 Blendenstufen (73.6dB) und könnte bei einem 6K-4K-Downsampling höchstens 30 fps liefern. Ob so ein Gerät ohne Slow-Motion Möglichkeiten zum Jahreswechsel 2019 noch eine große Fanbase unter Filmern finden würde? Kommt natürlich auf den Preis an, aber wir denken das könnte schwer werden. Auch wenn ein Global Shutter schon verlockend klingt.
Also Ende der Geschichte? Nicht ganz, einen Twist können wir noch bieten. Denn wir berichteten im Juni bereits über einen Global Shutter Sensor der in Sonys kommender Top APS-C Kamera auftauchen könnte. Dieser hatte jedoch noch einen 14 Bit Modus und etwas verbesserte technische Daten. Und jetzt kommts: Das damals gelakte Datenblatt war eben dieser IMX342LQA, nur mit "günstigeren" Spezifikationen, die einer Alpha 6700 weitaus besser zu gesicht stehen würden, unter anderem mit mehr Slow-Motion Fähigkeiten durch einen zusätzlichen 4K2K-Modus. Sony Alpha Rumors hat das damals wieder verschwundene Datenblatt noch online zum direkten Vergleich. So gesehen, könnte die nächste Sony APS-C Alpha vielleicht wirklich ein Global Shutter Modell werden, wenn Sony diese Informationen so offensichtlich unter den Tisch fallen lässt.
