Inpainting an sich ist bei aktuellen KI-Modellen keineswegs ein Novum, über das man sich noch vor Begeisterung überschlagen könnte. Schließlich boten bereits die ersten Versionen von Stable Diffusion oder auch die generative Fill-Funktion von Photoshop bereits seit längerem die Möglichkeit, einen Bildinhalt "magisch" auszubessern.
Dies funktionierte jedoch bisher mit relativ wenig Kontrolle über den zu ersetzenden Inhalt. In der Regel konnte man bisher in einem Text Prompt angeben, wie und/oder womit die entstandene Lücke zu füllen sei. Eigene Bilder (beispielsweise ein Portrait von sich selbst) waren dagegen nur mit viel Erfahrung und den entsprechenden Tricks einzubringen.
Das revolutionär Neue an der nun freigeschalteten Inpainting-Funktion von Midjourney ermöglicht nun genau ebendies. Denn das Inpainting kann auch als "In-Pasting" genutzt werden. So lässt sich als Input für eine zu füllende Lücke zusätzlich zum Promt auch noch ein weiteres Bild angeben, welches dann im Stil des Gesamtbildes konsistent eingefügt wird.
Der Twitter User Mariswaran zeigt dies an einem beeindruckenden Mini-Workshop-Beispiel: So erstellt er zuerst mittels Midjouney ein Schiff mit Wolken im Meer, wählt anschließend einen Bereich für das Inpainting und lässt diesen Bereich mit einem Foto von sich und dem Prompt "Captain of the ship" generieren. Des Ergebnis der Bildgestaltung landet dabei locker auf dem Niveau eines fortgeschrittenen Photoshop-Anwenders
Und das bedeutet schlichtweg nicht weniger, als dass nun wirklich jedermann ohne viel Erfahrung selbst Bildkomposition betreiben kann. Da Midjourney gerade im Bereich Fotorealismus als führend gilt, fallen die ersten Ergebnisse der letzten 36 Stunden bereits atemberaubend aus. Und die sich daraus ergebenden Möglichkeiten siedeln sich wie üblich zwischen extrem cool und beängstigend an, was unter anderem der folgende Workshop-Thread schön illustriert:
