Schreck lass nach? Runway fördert KI-generierte Dokumentarfilme

// 12:16 So, 29. Okt 2023von

Im Bereich Video hinken generative KIs noch etwas - anders als künstlich generierte Fotos, die bereits täuschend echt aussehen können, sind per Textprompt erstellte KI-Videos meist schnell als solche zu erkennen. Zum Glück, möchte man ja beinahe sagen, denn sowie auch realistisch wirkende Clips errechnet werden können, werden diese Möglichkeiten auch zu Hauf genutzt werden - because you can. Ist ja schließlich einfacher, eine KI imaginieren zu lassen, als echte Bilder mit einer Kamera einzufangen.

Schreck lass nach? Runway fördert KI-generierte Dokumentarfilme


Sieht man typische KI-Looks aktuell vor allem noch in Musikvideos, dürften kommende, verbesserte KI-Bewegtbilder dann beispielsweise in Produktvideos oder Werbung in Niedrigpreissegmenten auftauchen (und natürlich auf TikTok & co). Ein Bereich, in dem man dagegen auf eher wenig KI-Bilder hoffen würde, wären Dokumentarfilme, hier steht schließlich die Glaubwürdigkeit auf dem Spiel.



Doch genau Dokumentarfilmer will Runway nun mit einem neuen OpenDocs Förderprogramm ansprechen. Unterstützung sowohl in Form von kostenlos nutzbaren Tools als auch Bares (bis 2.500 Dollar) bietet das Unternehmen hinter dem bekannten, gleichnamigen KI-Videogenerator für dokumentarische Kurzfilmprojekte bis zu einer Länge von max. 7 Minuten. Voraussetzung ist natürlich, dass die Filme dann zumindest teilweise mit Runway-generierten KI-Videos umgesetzt werden (es lohnt sich, bei Interesse die Bedingungen genau zu studieren).



KI-generierte Dokus, das mag zunächst wie ein inhärenter Widerspruch wirken, schließlich erwartet man von einer Dokumentation echte Bilder. Doch gibt es seit jeher auch animierte oder gezeichnete Dokus; Waltz with Bashir (2008) wurde sogar für einen Oscar nominiert. Auch wird heutzutage ja vielfach mit nachinszenierte Szenen gearbeitet, die genausowenig echt sind.



Tatsächlich soll mit OpenDocs "nonfiction storytelling" per KI gefördert werden, und das ist ein recht weiter Begriff, der auch nicht mit "Dokumentarfilmerei" synonym ist. (Über dieses spannende Thema, den Dokumentarfilm im Wandel, hatten wir mit Thomas Schadt gesprochen, als sein Standardwerk "Das Gefühl des Augenblicks" neu aufgelegt wurde.) KI könnte es durchaus ermöglichen, wichtige Geschichten zu erzählen, die anders schwer zu bebildern wären, etwa weil die Handlung in der Vergangenheit liegt, oder weil Dreharbeiten zu gefährlich wären.



Gleichzeit wäre es aus unserer Sicht wichtig, dafür zu sorgen, dass solche Nonfiction-Formate ab einer gewissen Realistätstreue der Bilder als KI-generiert ausgewiesen werden. Gewöhnt sich das Publikum an generierte KI-Bilder in diesem Kontext, steht einem Mißbrauch erst recht Tür und Tor offen.


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