Die Photokina war über Jahrzehnte eine der größten, wenn nicht sogar zeitweise die größte Fachmesse für Fotografie. Nach dem großen Einbruch des Consumer Kamera-Marktes sowie den Wirren der Corona-Bekämpfung misslangen mehrere Neuausrichtungen der Leitmesse, deren endgültiges Aus dann letzten Endes im November 2020 bekannt gegeben wurde - und eine entsprechende Lücke hinterließ.
Eine mögliche Nachfolgerin war die Photopia Hamburg, eine Imaging-Messe mit ähnlicher inhaltlicher Ausrichtung, jedoch erst einmal deutlich nationaler auf den DACH-Raum ausgelegt. Trotz Fachvorträgen und zentralen Networking-Möglichkeiten war sie zwar deutlich kleiner, lockte aber dennoch zuletzt die wichtigsten großen Kamera- und Objektivhersteller an.
Und obwohl das Ausstellerverzeichnis für dieses Jahr (2024) gut gefüllt aussah, gab die Hamburger Messe und Congress GmbH nun bekannt, dass eine weitere Durchführung der Messe in dem schwierigen Marktumfeld nicht mehr möglich sei. Mit 20.000 Besuchern hatte sich die Zahl gegenüber der Photopia 2022 im letzten Jahr zwar verdoppelt, jedoch waren auch hiermit bei weitem nicht die hohen Investitionen in Messestände und Personal zu rechtfertigen.
Nach nur drei Jahren Versuchszeit ist die Photopia nun also ebenfalls Geschichte. Und wirft die Frage auf, ob es in Zukunft noch eine größere Foto (und Video!)-Messe in Deutschland geben wird. Zwar könnte die IFA in Berlin auch der Foto- und Videobranche einen angemessenen Rahmen bieten. Allerdings gab es entsprechende Anläufe bereits in der Vergangenheit, die jedoch bislang nicht sonderlich "zündeten". Aber vielleicht ist gerade jetzt der richtige Zeitpunkt für einen weiteren Versuch. Fest steht jedenfalls, dass der klassische Consumer-Kameramarkt mittlerweile größtenteils von Smartphones gekapert wurde. Und die finden schon länger auf der IFA ein Zuhause.
