KIs in der Filmbranche - rette sich wer kann?

// 15:08 So, 27. Aug 2023von

Neue KI-basierten Tools werden nach und nach verfügbar. Mit Firefly hat Adobe ein eigenes KI-Modell am Start, das für Standbilder funktioniert und künftig auch bei der Videobearbeitung helfen soll - auf der NAB im April hatte Adobe dies groß angekündigt. In einem Messe-Interview dazu, welches interessanterweise erst jetzt aufgegriffen wurde, nahm Michael Cioni, damals Senior Director of Global Innovation bei Adobe, zum Thema KI kein Blatt vor den Mund. Seine expliziten Prognosen bezüglich der Auswirkung von KI auf die Kreativbranche gehen weit über das hinaus, was man in diesem Rahmen erwarten würde.



Generieren statt filmen?

"AI is going to be the most polarizing bloodbath of the last 20 years" (O-Ton) - die Umwälzungen werden unglaublich sein und es werde sehr schnell gehen, so Cioni auf der NAB. Sehr vieles von dem, was heute noch mit Kameras aufgenommen wird, werde künftig auf Knopfdruck per KI generiert werden. Nachrichten und Sport werde man noch filmen, jedoch gehe er im narrativen Bereich davon aus, dass das meiste nicht nur automatisch generiert, sondern natürlich auch nicht mehr wie bisher editiert werden wird - "Computational editing is gonna start to replace a lot of the creative editing at some level". Dies alles sei unausweichlich und er könne nur jedem Filmemacher dringend empfehlen, sich schon jetzt entsprechend zu positionieren, denn wer kreativ ist, könne dies weiterhin sein, nur eben anders. Wer dagegen die neuen technischen Möglichkeiten nicht annehme, drohe unterzugehen.



Ziemlich harter Tobak, der dort am Adobe-Stand zu hören war - vielleicht zu hart? Wie es der Zufall will, gingen Adobe und Michael Cioni kurz darauf getrennte Wege. Auf wessen Geheiß ist unklar, denn in einem jüngerem YouTube-Clip mit dem Titel I Quit My Job gibt Cioni diesbezüglich Widersprüchliches von sich; es heißt darin an einer Stelle auch "I lost my job".



Wie dem auch sei, Cioni ist natürlich nicht einsam mit solchen Vermutungen, denn es liegt auf der Hand, dass sich bei der Bewegtbildproduktion einiges ändern wird - wer unsere News der letzten 12 Monate mitverfolgt hat, weiß um den Wirbel, den generative KI-Technologien im Bereich Text und Fotografie machen und auch, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis sich auch Bewegtbilder in besserer Qualität über Textprompts erstellen lassen. Ob sich tatsächlich absolut fotorealistische Videos simulieren lassen werden und wenn ja, wann es so weit sein könnte, ist unklar - fest steht, dass enorme Fortschritte in unerwartet kurzer Zeit erzielt wurden.



Es ist absolut möglich, dass es in diesem Tempo weitergeht, doch ebenso denkbar, dass beispielsweise die KI-Darstellungen menschlicher Bewegungsabläufe doch noch länger im Uncanny Valley stecken bleiben. Außer Zweifel steht jedoch auch für uns, dass KI-Technologien eine disruptive Wirkung haben werden, auch für Filmschaffende. Fragt sich nur, in welchem Ausmaß und Tempo.



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