Kurz vor der Vorstellung von Panasonics GH6 scheint Olympus mit seiner kommenden OM-1 noch etwas Aufmerksamkeit einheimsen zu wollen. Schon die Teaser im Vorfeld deuteten eine MFT-Wunderkamera ("WOW-Camera") an, die besonders bei den Videofunktionen herausragen soll. Nun wurden die vollen Spezifikationen geleakt und tatsächlich sind die Videofunktionen für ein Olympus-Modell bemerkenswert:
Ein 20 Megapixel, 5,2K Quad Bayer Pixel MFT-Sensor von Sony (IMX472) soll eine interne 10 Bit 4:2:2 Aufzeichnung mit bis zu 4k60p und 1080p240 ermöglichen. Extern sollen 120fps 12-bit RAW mit 4K DCI-Auflösung möglich sein. Der Sensor selbst ist beweglich gelagert und soll bis zu 7 Stops korrigieren können.
Gespannt darf man auf den Phase Detection Autofokus mit 1.053 Punkten sein. Dieser soll auch im Videomodus in seiner Empfindlichkeit konfigurierbar werden. Von diversen KI-Algorithmen unterstützt soll dieser nicht nur Menschen sondern auch Renn- und Rallyefahrzeuge, Motorräder, Flugzeuge und Helikopter Züge sowie diverse Tierarten (Karten, Hunde, Vögel) erkennen und tracken können.
Der verbaute Sucher soll 5,76 Millionen Bildpunkte bieten, das 3 Zoll-Display ist mit 1,62 Millionen Punkten dagegen nur mittelmäßig ausgestattet. Zu einem Preis von ca. 2000 Euro sollte die OM-1 ab Anfang März verfügbar sein.
Doch auch wenn Olympus mit diesen Videospezifikationen einen großen Sprung nach vorne macht, bleiben ein paar große Fragezeichen, die bei einem Preis von 2.000 Euro ambitionierte Filmer wahrscheinlich von einem Kauf absehen lassen:
So gibt es nur einen mickrigen Micro HDMI (Type D) Anschluss und interne 4K-Aufnahmen sehen nur Long-GOP-Formate vor - FullHD gibt es dagegen auch mit All-I-Codecs.
Dazu gibt es kein nutzbares Log-Profil und der verbaute Sensor ist "nur" 17,4mm breit, womit der kleinste, mögliche Cropfaktor bei 2,07 liegt.
Andere Sony MFT-Quadbayer Sensoren (die beispielsweise in der Blackmagic Pocket Cinema Camera 4K oder in der Panasonic GH5S verbaut werden) kommen mit 18.96mm Breite auf einen Cropfaktor von immerhin 1,89 und reizen damit den MFT-Bildkreis für Filmanwendungen deutlich effektiver aus.
