Bislang gab es bei Panasonic zwei relativ unabhängige Sparten für Videoprodukte. "Professional Broadcast Pro-AV" (Connect) und "Consumer" ( Entertainment & Communication) hatten nur ansatzweise miteinander zu tun und entwickelten viele Produkte unabhängig voneinander.
Doch letztlich ist diese Strategie nicht mehr haltbar, denn der technische Überschneidungsbereich im Bereich Video ist -ebenso wie der Kostendruck - zu groß, als dass man hier potentielle Synergieeffekte innerhalb des Konzerns brachliegen lassen kann.
Auch laut eigener Meldung geht Panasonic nun davon aus, dass "in Zukunft eine weitere Integration von privater und professioneller Videoproduktion und Live-Video-Streaming erwartet wird, was zu einem weiteren Wachstum des Imaging-Marktes führen wird".
Beide Unternehmenssparten sehen es deswegen als notwendig an, die "Kluft zwischen professioneller und privater Nutzung zu überbrücken, um zeitnahe und konsistente Unterstützung während des gesamten Prozesses von der Videoaufnahme über die Bearbeitung bis hin zum Streaming zu bieten und gleichzeitig Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln, die die Erwartungen der Videoersteller übertreffen."
Um dies zu erreichen, werden die Imaging-Geschäftsbereiche beider Sparten nun in ein einzige Organisation innerhalb der Panasonic-Gruppe integriert.
Die Ressourcen werden innerhalb von Panasonic Entertainment & Communication konsolidiert, was bedeutet, dass das Pro/Broadcast Business in Richtung LUMIX-Abteilung wandert und damit "das Imaging-Geschäft zu einer Säule seiner Wachstumsstrategie macht und seine Fähigkeit stärkt, sich an Marktveränderungen anzupassen und schnell auf die Bedürfnisse einer Vielzahl von Videokünstlern zu reagieren."
Am 1. April 2024 soll das professionelle AV-Geschäft von Panasonic Connect auf Panasonic Entertainment & Communication formal übertragen sein.
Die Panasonic Entertainment & Communication Co., Ltd. (PEAC) beschäftigt weltweit rund 10.000 Mitarbeiter und ist neben Videotechnik auch für AVC-Produkte wie OLED-Fernseher, Kopfhörer, Telefone, Gegensprechanlagen und andere Produkte im AV-Markt aktiv.
Letztlich waren es also die großen Sensoren, die Panasonic auch als Grund für die Zusammenlegung anführt: "In den letzten Jahren hat der Imaging-Markt eine erhöhte Nachfrage verzeichnet, insbesondere nach spiegellosen Digitalkameras, aufgrund der Ausweitung der Videoproduktion für Solo-Kreative. Auf der anderen Seite wächst auch der Markt für professionelle Videoproduktionen, wie z. B. Kino- und Rundfunkproduktionen, und aufgrund der zunehmenden Größe von Sensoren in spiegellosen Digitalkameras und knapperen Produktionsbudgets verschwimmen die Grenzen zwischen dem Markt für private und professionelle Videoproduktionen schnell."
Das schon lange prognostizierte Zusammenwachsen des Video- und Foto-Marktes sorgt auch bei Konkurrenten wie Canon oder Sony seit längerem für Geräte, die auf ähnlicher Hardware DNA basieren. Die künstliche Trennung, bzw. eine Aufrechterhaltung beider Geräteklassen macht mittelfristig einfach keinen Sinn mehr.
