Streamingdienste investieren 2022 über 115 Milliarden Dollar in neue Filme und Serien

Gute Nachrichten für Zuschauer als auch für professionelle Filmemacher - im Zuge des anhaltenden Wettbewerbs der großen Streamingdienste setzen diese massiv auf neue Inhalte, um neue Abonnenten zu bekommen und alte vom Abwandern zur Konkurrenz abzuhalten. Schätzungen der Financial Times zufolge werden 2022 die 8 großen Streamingdienste, unter anderem Netflix, Disney, Apple, Amazon und Warner, zusammen die enorme Summe von über 115 Milliarden Dollar in die Produktion neuer Serien und Filmen stecken. Dabei erhöhen die Konkurrenten ihre Ausgaben nochmals massiv: Netflix steigert seine Investitionen 2022 um 25% auf 17 Milliarden und Disney um 35-40% auf 23 Milliarden Dollar.


Die Coronakrise hat 2020 und 2021 zwar zu einem Boom der Streamingdienste geführt, aber es wird damit gerechnet, dass dieser Boom dieses Jahr sein Ende findet und so der Konkurrenzkampf - die sogenannten "Streaming Wars" - verschärft wird. Diese Investitionen werden kurzfristig ein Verlustgeschäft sein, d.h. dass mehr Geld für neue Produktionen ausgegeben als durch die Abos wieder eingenommen wird, doch sind sie enorm wichtig, da der Markt nicht groß genug für alle Streamingdienste sein wird.



Und wer seine Zuschauer nicht halten und keine neuen Zuschauer dazugewinnen kann, der gerät in eine Abwärtsspirale aus immer weniger Einnahmen, immer wenige Geld für Inhalte und immer weniger Zuschauern. Im Endeffekt wären dann alle Investitionen umsonst gewesen, denn nur die überlebenden Dienste, welche den gewaltigen Streaming-Markt dann unter sich aufteilen, werden mittel- bis langfristig profitabel arbeiten können.









Für die Zuschauer hat die aktuelle Situation gute und schlechte Auswirkungen: einerseits werden immer mehr und auch viele herausragende Inhalte produziert, andererseits ist das Angebot immer zersplitterter, d.h. neue gute Filme und Serien sind über viele verschiedene Dienste verteilt, die alle nur per Abo zugänglich sind. Wer aber will für mehrere Abos, von denen jedes mindestens 8 Euro kostet, jeden Monat Unsummen ausgeben, um diese Inhalte sehen zu können?



Laut einer Studie von 2019 wollen die meisten US-Haushalte maximal 27 Dollar für Streaming-Abos ausgeben, was maximal drei Abos entspricht. Die eher unkomfortable Lösung besteht darin, Abos nur monatsweise abzuschließen und während dieser Periode alle in der Zwischenzeit interessanten produzierten Inhalte des jeweiligen Dienstes zu "binge-watchen".






Für die Inhalteproduzenten ist dies allerdings eine ungeteilt gute Nachricht, bedeuten die massiven, dank der EU-Fernsehproduktionsquote auch hierzulande erfolgender Investitionen einen Geldsegen für alle an der Produktionen Beteiligten Gewerke - vom Drehbuchschreiber/in, Schauspielern über Kameramänner und -frauen bis hin zu Beleuchtern, Requisiteuren, Locationscouts, Catering-Provider, Maskenbildern/innen usw und macht die deutsche Film- und Fernsehindustrie ein Stück unabhängiger von den hiesigen TV-Sendern.








Es ist zu hoffen, daß im Zuge der wirtschaftlichen Konkurrenz auch immer interessantere kreative Wagnisse eingegangen werden, um einen der internationalen Zufallsriesenerfolge zu landen, der zum weltweiten "Must See" wird und dem entsprechenden Streamingdienst viele neue Abonnenten sowie gute PR beschert (wie zum Beispiel der koreanische Serienhit "Squid Game"). Also Inhalte, die ebenso für die Zuschauer wie für die Produzierenden interessant und spannend sind.


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