Die Drohne als automatischer Kameramann

Forscher der Züricher ETH haben zusammen mit der TU Delft und dem MIT einen Algorithmus entwickelt, welcher es ermöglicht, Drohnen als eine Art automatischen Kameramann einzusetzen, der Schauspieler wie per Steadycam begleitend aufnimmt. Es lassen sich ebenso bestimmte Kameraeinstellungen wie auch komplexe Kran- und Kamerafahrten für eine Szene am Computer vordefinieren.


Der auf der Siggraph 2017 vorgestellte Algorithmus geht dabei weit über die bisherigen automatischen Auto-Kamerafunktionen (wie etwa der Folgemodus oder das Umkreisen eines bewegten Objekts) von Drohnen hinaus. So bleibt mithilfe des ETH-Algorithmus auch in dynamischen Szenen der vordefinierte Bildausschnitt, die relative Position der Kamera zum Schauspielers und der Aufnahmewinkel während der Aufnahme konstant. Auftauchenden Hindernissen im Weg wird automatisch ausgewichen - das Objekt bleibt dabei stets im Fokus. Beim Einsatz mehrerer Drohnen weichen sich diese gegenseitig ebenfalls automatisch aus und stellen sicher, dass sich keine andere Drohne im Bild befindet.



Die Kameradrohne könnte so mit Hilfe des Algorithmus in manchen Szenen zu einer interessanten und ebenso einfachen wie billigen Alternative zu aufwendigen Aufnahmen per Gimbal, Kamerakran, Dolly oder Kameraseilbahn werden. Allerdings sollten die Aufnahmen noch etwas wackelfreier funktionieren als in den Demos. Diese sind aber auch nur ein erster Machbarkeitsnachweis mit billigen Bebop Parrot Drohnen.



Der Algorithmus läuft auch nicht auf der Drohne selbst, sondern auf einem externen Laptop, der über Funk und Richtstrahlantenne mit der Drohne verbunden ist. Der Algorithmus ersetzt so ebenso den Piloten wie den Extra-Drohnen-Kameramann, welche bei vergleichbaren Drohnenaufnahmen bisher notwendig waren und macht die Aufnahmen für den Regisseur viel planbarer und exakt wiederholbar. Die Schauspieler allerdings müßten lernen, sich an die störenden Geräusche der Drohnenrotoren zu gewöhnen



"Wir wollen aber auf keinen Fall den Regisseur oder die Kameraleute ersetzen", so der ETH Forscher Nägeli. "Vielmehr soll unser System die Palette an Werkzeugen von Filmemachern erweitern und zuvor unmögliche oder nur mit sehr viel Aufwand verbundene Einstellungen ermöglichen."



Kurzversion der Demo:






Detailliertere Demo:








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