Die ARTE Doku "Als das Kino erwachsen wurde - Meilensteine der Filmtechnik" erzählt die hochinteressante Geschichte der Evolution der Filmtechnik - vor allem natürlich der (analogen) Filmkamera. Schön ist zu sehen, wie technische Innovationen auch immer Auswirkungen auf die Bildsprache hatten - wie zum Beispiel sich die Bilder veränderten als aus der zuerst stillstehenden eine sanft bewegte, dann später eine befreite Kamera wurde.
Die gefilmten Bilder änderten sich deutlich, als den Kameramännern erstmals ein Sucher zur Verfügung stand und sie das exakte Bild sehen konnten, welches die Kamera aufnahm - es wurden völlig neue Bildkompositionen möglich. Und auch die Neuerungen Dolly, Kamerakran und Steadicam führten zu neuen Bildern.
Und (damals wie heute) ist die Entwicklung der Technik auch eine Geschichte untergegangener und vergessener Technologien: so wurde eine Zeit lang zum Beispiel der Ton parallel dann auf Platten zum Film auf Platte aufgezeichnet. Ein anderer fun fact: eine Zeitlang drehte eine zweite Kamera in der Frühgeschichte des Kinos quasi als Backup das identische Geschehen auf, um ein Backup des Film zu erstellen. Und wer kennt die Geräuschkästen im Stummfilmkino, die zusätzlich zu den Musikern live für die passenden SFX-Untermalung sorgten?
Die Doku behandelt grösstenteils eher die Anfänge der Filmtechnik - die digitale Revolution ist kaum Thema. Sie ist noch bis 28.8 in der ARTE-Mediathek zu sehen, oder auf YouTube:
Und hier einige der erwähnten Filme, die Vorreiter neuer Filmtechniken waren:
Caibiria:
Buster Keaton: The Cameraman
The Man with the Movie Camera(1929)
Sunrise: A Song of Two Humans | F.W. Murnau (1927)
Touch of Evil Opening Shot:
