Christopher Nolans neuestes IMAX-Epos ist in den Kinos gestartet und es gäbe wie immer viel darüber zu sagen, etwa was die wie stets möglichst analog umgesetzten Effekte betrifft. Der Film erzählt von J. Robert Oppenheimer, der während des zweiten Weltkriegs im Rahmen des Manhattan Projects den Bau der Atombombe leitete, und zeigt in einer spektakulären Szene die Trinity Testdetonation dieser neuen, furchteinflösenden Waffe. Da CGI-Bilder laut Nolan das Gefühl der Angst nicht angemessen transportieren, wurde eine kleine - nicht-atomare - Explosion mit erzwungener Perspektive gefilmt. Dieser alte Filmtrick wurde bereits zu Stummfilmzeiten angewendet und führt dazu, dass kleine Objekte in den Aufzeichnungen übergroß erscheinen.
Ebenfalls erwähnenswert ist die Tatsache, dass Nolan auch bei diesem Film dem analogen IMAX-Format treu bleibt, obwohl die Handlung mit ihrem Fokus auf die Person Oppenheimer eine psychologisch angelegte Charakterstudie ist. DoP Hoyte van Hoytema filmte wieder mit IMAX Kameras hauptsächlich auf großformatigem KODAK 65mm Film - eigens für diesen Film wurde erstmals sogar analoges IMAX Filmmaterial in schwarz/weiß hergestellt.
Gescreent wird der Film weltweit allerdings nur in wenigen Kinos im analogen IMAX 70mm-Format - aufgrund seiner Lauflänge von 181 Minuten ist auch die Filmspur so lang, nämlich fast 18Km, dass auch der Filmteller für die Projektion von IMAX erweitert werden musste, wie in einem TikTok-Clip recht stolz gezeigt wird. Ganze 272 Kilo wiegt der Oppenheim-Film.
Kurioserweise sieht man im Clip auch einen emulierten PalmOne m130, welcher für die korrekte Projektion einer IMAX-Filmrolle benötigt wird. Wie IMAX gegenüber Motherboard erklärte, lief die Steuerung der analogen Filmprojektion früher über Quick Turn Reel Units auf Palm Pilots. Um das Handling nicht zu verändern, werden diese Geräte daher nun einfach emuliert - nach dem Motto "never change a running system".
Hierzulande haben wir keine analogen IMAX-Kinos mehr, zu sehen ist der Film in einigen IMAX-fähigen Kinos daher digital, ebenso wie in "normalen" Kinos ganz ohne IMAX.
