Der Deutsche Flugsicherung (DFS) wurden im Jahr 2017 insgesamt 88 (Vorjahr 64) Störfälle mit Drohnen von Piloten gemeldet. Prof. Klaus-Dieter Scheurle, der Vorsitzende der Geschäftsführung der DFS sieht diese Zahlen angesichts der starken Zunahme an Drohnen ganz entspannt: "Die Zahl ist allerdings geringer ausgefallen, als wir dies angesichts der Drohnen-Verkaufszahlen erwartet hatten." Die Verkaufszahlen liegen der GfK zufolge 2017 bei mehr als 350.00 neuen Drohnen - dieses Jahr sollen es sogar bis zu 400.000 werden.
Scheurle sieht eine Ursache in der Aufklärungsarbeit durch die DFS. So bietet die DFS seit 2017 eine kostenlose App ( Android/ iOS an, welche Piloten unbemannter Fluggeräte über die Regeln beim Betrieb von Drohnen und die an ihrem jeweiligen Standort gültigen Einschränkungen informiert. Aber wichtig sind wohl auch die Bemühungen der Drohnenhersteller wie DJI, die etwa eine Flugsicherheitsprüfung in seine Steuerungsapp integriert haben und auch das Fliegen in Flugverbotszonen per App automatisch verhindern.
Weitere Maßnahmen, um Drohnenpiloten sensibler für die Herausforderungen der UAV-Luftfahrt zu machen, waren wohl die Einführung neuer gesetzlicher Vorschriften letztes Jahr wie dem Nummernschild für Drohnen, welches Drohnenpiloten verpflichtet, ihren Namen und ihre Anschrift mittels einer Plakette anzugeben, und die Verpflichtung, für Flüge mit Drohnen ab 2 kg einen Kenntnisnachweis abzulegen.
Die DFS will die kommerzielle Drohnennutzng unterstützen, z.B. durch eine im Aufbau befindliche Plattform für die Integration von Drohnen im bodennahen Luftraum mittels Mobilfunk, welche sowohl eine Identifizierung von Drohnen in einem Luftlagebild und deren Überwachung (Tracking) beinhaltet als auch die Möglichkeit, Drohnen künftig auch außerhalb der Sichtweite des Piloten zu fliegen. Die DFS will die technischen Voraussetzungen schaffen, um Drohnen kommerziell auch in einem so dicht beflogenen Luftraum wie dem deutschen sicher zu nutzen.
